Die Sache zwischen Marcel Tisserand und Fenerbahce Istanbul scheint eine heiße Spur zu sein. Denn wie der französische Journalist Manu Lonjon berichtet, sollen der 27-Jährige und der türkische Traditionsklub nicht nur verhandeln, sondern sich bereits über einen Vierjahresvertrag einig sein.
Nun müssten sich der VfL Wolfsburg, bei dem Tisserand noch ein gültiges Arbeitspapier bis 2022 besitzt, und Fenerbahce über eine Ablösesumme einig werden. Den Abwehrmann könnte es also bald wirklich in die Süper Lig ziehen.
Letzte Meldung vom 7. September:
Tisserand fällt bei Generalprobe durch
Für Marcel Tisserand ist es am Sonntag zum Doppel-Rapport bei den Verantwortlichen des VfL Wolfsburg gegangen. Grund dafür war der Lustlos-Auftritt, den der 27-Jährige in den Augen von Wölfe-Chefcoach Oliver Glasner am Samstag beim Test gegen den 1. FC Magdeburg (4:1) abgeliefert hatte. Eine Performance mit Folgen.
Doch was war passiert? Der Innenverteidiger war beim finalen Test vor dem DFB-Pokal zunächst in der 65. Minute gegen die Magdeburger eingewechselt worden. Die 25 Minuten, die Tisserand bei der Generalprobe auf dem Platz stand, hatten Glasner aber ganz und gar nicht gefallen, sodass der österreichische Übungsleiter ihn sogar unmittelbar vor Schlusspfiff wieder vom Platz nehmen wollte.
Dazu kam es allerdings aufgrund des pünktlichen Endes nicht mehr. Aber: Tisserand stand beim Abpfiff bereits abseits des Felds zwischen rechter Außenlinie und Kabinengang. Direkt im Anschluss an die Partie hatte Glasner deswegen Gespräche angekündigt. Was die genauen Inhalte betrifft, wollte sich 46-Jährige jedoch nicht in die Karten schauen lassen.
"Ihn habe ich noch runtergenommen", so Glasner, der auf die Nachfragen hinzufügte: "Die Gründe dafür werde ich mit ihm besprechen. Darüber werden wir nicht öffentlich diskutieren." Einen Tag später musste der Franko-Kongolese dann sowohl bei ihm als auch bei Sportdirektor Marcel Schäfer vorstellig werden.
Hat Tisserand gedanklich schon Abschied vom VfL genommen?
Mit Schäfer soll es ein intensives Gespräch haben, bei dem laut dem Boulevardblatt der Wort-Anteil Tisserands "eher gering ausfiel". Schäfer: "Manchmal ist es besser, eine Nacht darüber zu schlafen, bevor man etwas bespricht."
Hintergrund für Tisserands aktuell wenig motivierte Arbeitseinstellung ist wohl, dass der Rechtsfuß mit der gesamten Situation hadert. So könnte er in der Hierarchie der Innenverteidiger gar auf Platz sechs abgesackt sein. Zu wenig für Tisserand. Mit seiner jüngsten Darbietung hat er seine Chancen kurz vorm Pflichtspielstart gewiss nicht verbessert. Kommt es nun also womöglich zu einem Wechsel?
Offenbar erst mal nicht. Es gibt beziehungsweise gab zwar Gerüchte um ein Interesse von Fenerbahce Istanbul. Jedoch würden dem VfL derzeit keine seriösen Anfragen vorliegen, wie Geschäftsführer Sport Jörg Schmadtke gegenüber der "Wolfsburger Allgemeinen" betonte. Zu einem möglichen Wechsel des unzufriedenen Tisserand sagte Schmadtke schlichtweg: "Schauen wir mal."
Der Spieler soll bisher auch nicht wegen eines Wechselwunsches zu ihm gekommen sein: "Bei mir war er nicht." Tisserands Vertrag bei den Wölfen ist indes noch bis zum 30. Juni 2022 datiert. Sein Auftritt und die damit verpatzte Generalprobe könnten aber dafür sprechen, dass er gedanklich schon Abschied vom VfL genommen hat.