Marcus Ingvartsen ist aktuell gut in Form. Endlich, möchte man fast sagen. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten in dieser Saison erzielte der 26-Jährige in den vergangenen drei Pflichtspielen jeweils ein Tor. Chefcoach Bo Svensson sprach nun über die Entwicklung des Dänen, die für ein Luxusproblem sorgt.
Mainz 05 hat nach der vergangenen Saison durch eine in Kraft getretene Kaufpflicht (bei Klassenerhalt) Ingvartsen fest verpflichtet. Vorher war dieser lediglich von Union Berlin ausgeliehen. Zum Stammpersonal gehörte er in 2021/22 aber nicht. Auch vor Beginn der laufenden Spielzeit sah es nicht anders aus, Karim Onisiwo und Jonathan Burkardt schienen unantastbar. Mittlerweile hat Ingvartsen jedoch einen Lauf.
Ob Svensson aktuell zufriedener mit seinem Stürmer sei, wurde er am Donnerstag auf der Pressekonferenz gefragt, ob der Spieler im Anlaufverhalten gegen den Ball Fortschritte gemacht habe. Dieser Punkt sei in der Vergangenheit aber gar kein Problem gewesen: „Ich war immer zufrieden mit Marcus gegen den Ball, das ist nicht sein Thema. Er macht sehr viele Meter, ist ein guter Anläufer. Er schließt die Räume, arbeitet fleißig für die Mannschaft“, betonte Svensson in der Medienrunde.
Nachholbedarf habe es hingegen bei den oft weiten Wegen in die gegnerische Box gegeben. „Da hat sich Marcus schwergetan. Da kam sein Spiel nicht richtig zur Geltung.“ Hinzu sei in dieser Saison die Verletzungsproblematik gekommen, „wodurch er immer ausgefallen ist und nicht so die Konstanz hatte in seinem Spiel“.
Ingvartsen macht Druck auf die Konkurrenten
Die Konstanz ist nun da. Seit drei Spielen (Leipzig, Bremen, Lübeck) trifft der Angreifer und macht damit Druck auf Onisiwo und Burkardt. Vor allem Letzterer konnte bisher noch nicht an die gute letzte Spielzeit anknüpfen, wurde immer wieder durch Blessuren zurückgeworfen. Er muss sich also erstmal an Ingvartsen vorbeikämpfen. Dauerbrenner Onisiwo hingegen könnte mal eine Pause bekommen. Sich in die Karten schauen lassen wollte Svensson allerdings nicht.
Fakt ist, dass Mainz mit dem Trio aktuell gute Optionen in der Offensive hat. Will Ingvartsen den Konkurrenzkampf dort weiterhin anheizen, muss er aber auch weiterhin an sich und seiner Spielweise arbeiten. Denn Nachholbedarf hat der Profi trotz seines aktuellen Formhochs natürlich noch, wie Svensson erklärte.
„In seinem Spiel mit dem Ball, als Anspielstation und beim Mitgehen im Spielaufbau oder dem Übergangsspiel muss er noch besser werden. Er muss Bälle besser behaupten können. Da ist noch Luft nach oben“, so der Trainer. Dass Ingvartsen noch etwas fehle, würde der Spieler aber auch selbst von sich sagen.
Nichtsdestotrotz hat er natürlich gerade jetzt „Selbstvertrauen und das Gefühl für die Position in der Box“. Das sehe man bei seinen Toren. Svensson weiter: „Wir wissen, was er uns gibt. Kommen wir ins letzte Drittel und Marcus ist auf dem Platz, dann ist er nicht so einfach zu verteidigen.“ Gut möglich also, dass Svensson den Schwung des 26-Jährigen trotz der Englischen Woche nochmal mitnehmen möchte, wenn es am Freitag mit dem Spiel gegen den 1. FC Köln (20:30 Uhr) weitergeht.