Marcus Thuram
1. Bundesliga
„Kein Bestreben, ihn ab­zuge­ben“: So sieht Farke den Fall Thuram

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Kommt es bei Marcus Thuram jetzt zur Wende? Nachdem der Angreifer von Borussia Mönchengladbach eigentlich schon als sicherer Abgangskandidat galt, einem Medienbericht zufolge sogar selbst den Entschluss gefasst hat, den Verein verlassen zu wollen, sorgt Cheftrainer Daniel Farke nun für eine Überraschung. Er will Thuram behalten.

Was den Spieler angeht, „habe ich gar keine Anzeichen, dass er über andere Dinge nachdenkt. Und wir haben von unserer Seite gar kein Bestreben ihn abzugeben, weil er für uns ein außergewöhnlicher Spieler ist und wir froh sind, dass wir so einen Spieler dabeihaben, der die Raute präsentiert. Und ich bin froh, einen Spieler mit so hoher Qualität, auch menschlich, im Kader zu haben“, erklärte Farke im Trainingslager am Tegernsee.

Bei außergewöhnlich hohen Angeboten müsse man natürlich überlegen, ob man den Spieler nicht doch lieber verkauft, so Farke. „Ob aber so ein Angebot reinkommt, kann ich nicht sagen.“ Stand jetzt deutet alles auf einen Verbleib des Franzosen hin, der in der vergangenen Saison in 21 Ligaeinsätzen drei Tore erzielte und ein weiteres vorbereitete.


Farke will Thuram wieder auf Top-Niveau bringen

Große Teile der Saison hatte Thuram mit einem Formtief zu kämpfen, kam überhaupt nicht rein. Dafür zeigt Farke aber Verständnis: „Dass man in seiner Fußballkarriere nicht ständig auf absolutem Topniveau spielen kann, ist doch normal“, so der Gladbach-Coach. „Unsere Aufgabe ist es, ihn wieder in eine Top-Verfassung zu bringen. Marcus ist ein Spieler, den ich sehr schätze, ein Spieler mit einer außergewöhnlichen Qualität, die er in der Vergangenheit auch schon nachgewiesen hat.“

Aktuell kann Farke nur positiv über Thuram reden. „Ich erlebe Marcus im Moment total aufgeräumt, fokussiert und in einer guten körperlichen Verfassung.“ Zwar sei er noch nicht bei 100 Prozent, „aber das ist zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht nötig“.

Wichtig ist, dass Thuram zum ersten Pflichtspiel voll im Saft steht. Wo Farke dann mit ihm auf dem Platz plant, ließ er auch durchblicken: in der Sturmspitze. „Aus meiner Sicht ist wichtig, dass er in einer zentralen Position zur Geltung gebracht wird. Er ist nicht der typische Flügelstürmer, der bis zur Eckfahne rennt und die Flanke reinschlägt. Marcus muss nah am Tor sein.“ Möglich sei dies auch als hängender Part hinter einer Spitze, um die Mitspieler in Szene zu setzen.


Vertrag von Thuram läuft 2023 aus

Hört sich erstmal gut an, wäre da nicht noch das Fragezeichen bezüglich seiner Zukunft. Denn klar ist: Auch wenn der Trainer auf Thuram setzt und der Spieler selbst sich vorstellen kann, zu bleiben, kann es im Fußball zu jeder Zeit ganz schnell gehen. Es muss nur ein Klub mit viel Geld anklopfen, dann könnten beide Seiten schwach werden.

Das Problem aus Gladbach-Sicht ist der 2023 auslaufende Vertrag Thurams. Gäbe es diesen Haken nicht, würde die sportliche Leitung Trainer Farke sicherlich das Go für die kommende Saison geben können. So müsste erstmal der Vertrag verlängert werden. Manager Roland Virkus möchte seine Top-Leute nämlich nicht im nächsten Jahr ablösefrei verlieren. Das machte er bereits Anfang Juni klar.