Kurz vor Transferschluss hat sich Borussia Dortmund die Dienste von Marin Pongračić gesichert. Der Defensivakteur kam leihweise vom VfL Wolfsburg und hat die Westfalen laut kicker-Informationen keine Gebühr gekostet. Darüber hinaus verfügt der BVB im Anschluss an den Deal über eine Kaufoption, die bei etwa zehn Millionen Euro liegen soll.
Zumindest aus finanzieller Sicht ist der Transfer also erstmal kein großes Risiko für die Schwarz-Gelben. Ob er im sportlichen Sinne helfen kann, wird sich zeigen. In der Vergangenheit ist der 23-Jährige häufiger durch seine mangelhafte Einstellung und fehlende Disziplin aufgefallen. Mit Cheftrainer Marco Rose trifft Pongračić allerdings auf einen alten Bekannten. Die beiden arbeiteten bereits in Salzburg zusammen.
„Wir haben wichtige Monate vor uns, angesichts der Personallage haben wir deswegen noch nachgelegt. Er ist noch jung, groß, temporeich und weiß, dass Professionalität und Disziplin bei uns vonnöten sind“, ließ Sportdirektor Michael Zorc in einem Gespräch mit dem kicker wissen. „Wir sehen bei ihm in erster Linie das große Potenzial. Das ist ein gutes Paket, das wir mit wirtschaftlicher Vernunft verpflichtet haben.“
Hummels und Akanji gesetzt – Dreierkette eine Option?
Wie es letztendlich um seine möglichen Einsatzzeiten bestellt ist, bleibt abzuwarten. Mats Hummels und Manuel Akanji gelten als absolut gesetzt, allerdings hatte erstgenannter zuletzt mit hartnäckigen Patellasehnenproblemen zu kämpfen, weshalb Axel Witsel notgedrungen in der Innenverteidigung einspringen musste.
Auch eine durchaus mögliche Umstellung auf Dreierkette würde Pongračić Chancen eröffnen. „Marin ist Innenverteidiger in erster Linie. Er kann sicher auch in der Dreierkette verteidigen. Vor allen Dingen sind wir jetzt auf der Position – Emre Can ist noch verletzt, Mats Hummels kommt zurück – gut aufgestellt“, erklärte Cheftrainer Marco Rose laut den Ruhr Nachrichten.
„Wir werden jetzt viele Spiele haben. Und es hat noch niemand darüber gesprochen, dass Manuel Akanji vielleicht auch einmal eine Pause braucht“, ergänzte der Trainer.
Rose: „Ich weiß, was er kann“
Am Mittwoch feierte der Neuzugang im Zuge zweier Benefizspiele (jeweils über 45 Minuten) sein Debüt für den BVB. Gegen die unterklassigen Gegner SpVgg Hagen und Hohenlimburg kam Pongračić über die volle Distanz zum Einsatz und verzeichnete einen Treffer.
Auf Nachfrage, was Rose künftig von seinem Schützling erwarten würde, entgegnete der Coach: „Dass er sein Potenzial abruft. Und das ist stark, das ist gut. Es hat noch nicht gereicht, dass er sich in Wolfsburg komplett durchgesetzt hat – auch wenn es dafür Gründe gibt. Er hatte Corona, Verletzungen.“
Und weiter: „Wolfsburg hat dann eine starke Rückrunde gespielt mit einem Innenverteidiger-Duo, es wurde wenig gewechselt – ohne Doppelbelastung. Wir haben auf dieser Position gesucht. Ich weiß, was er kann. Und das muss er versuchen, jetzt bei Borussia Dortmund dann auch abzurufen. Dabei werden wir ihm helfen, das werde ich aber auch einfordern.“