Am vergangenen Wochenende musste Marin Pongračić im Auswärtsspiel des VfL Wolfsburg bei Borussia Dortmund eine Viertelstunde vor dem Ende scheinbar angeschlagen ausgewechselt werden. Der Innenverteidiger zeigte Probleme an und setzte sich während des laufenden Spiels auf den Boden. Doch wie sich später herausstellte, war der Kroate nicht verletzt, sondern nur mit den Kräften am Ende.
Für diese Aktion kassierte der 23-Jährige nun einen Rüffel von Jörg Schmadtke, der die Aktion "eher so semi-gut" fand: "Wir sind nicht auf irgendeinem Hinterhof, sondern in der Bundesliga. Ich halte das nicht für so richtig professionell", mahnte der VfL-Sportdirektor und verwies darauf, dass Pongračićs Teamkollegen zu zehnt spielen mussten, bis der Schiedsrichter abpfiff.
Glasner über den "Spagat" bei Pongračić
Etwas mehr Verständnis zeigte Oliver Glasner, der am Donnerstag auf der Pressekonferenz daran erinnerte, dass man "die Gesamtsituation bei Marin sehen" müsse. Sein Schützling fehlte schließlich lange aufgrund von Pfeifferschem Drüsenfieber und nach einer zwischenzeitlichen Rückkehr erneut zwei Wochen aufgrund einer Corona-Erkrankung. Beide Male musste er dann sofort ran und konnte nicht richtig aufgebaut werden.
"Wir hatten einfach Not am Mann und dann hat er auf einmal drei Spiele in einer Woche gemacht. Er hatte nie Zeit, sich richtig körperliche Fitness aufzubauen. Das ist jetzt der Spagat", erklärte Glasner. "Aber wir brauchen ihn aufgrund seiner Qualität in der Innenverteidigung in den Spielen und müssen ihm parallel dazu die nötige Fitness aneignen."
Am nächsten Samstag könnte Pongračić daher gegen Union Berlin (15:30 Uhr) erneut in der Startelf stehen, obwohl er "noch nicht bei einem hundertprozentigen Fitnesszustand" ist. Denn durch den Ausfall von Maxence Lacroix (Trainingsrückstand nach Corona-Erkrankung) ist er erneut gefordert und "trotzdem macht er seine Sache sehr, sehr gut. Aber es reicht halt noch nicht für 90 Minuten momentan", hielt Glasner fest.