Es war für ihn mitunter ein schwerfälliger Wiedereinstieg in den Bundesligaalltag, angesichts der langen Abwesenheit handelte es sich nichtsdestotrotz um eine unterm Strich ordentliche Rückkehr: Fünf Monate nach seiner im EM-Qualifikationsspiel gegen Irland erlittenen Verletzung (Muskelsehnenausriss im Bereich der Adduktoren) stand Mario Götze beim FC Bayern München endlich wieder auf dem Platz. Nach 53 Minuten gegen Werder Bremen (5:0) war dann auch schon wieder Schluss, bedingt durch eine Ellbogenblessur.
Angesichts des fehlenden Spielrhythmus sieht sich der 23-Jährige logischerweise noch nicht wieder bei hundert Prozent seiner Leistungsfähigkeit angekommen, in dieser Hinsicht wird er sich mit weiteren Einsätzen heranarbeiten müssen. Doch auch dann, wenn er sportlich gesehen wieder voll im Saft steht, stellt sich bei ihm die spannende Frage nach der weiteren Zukunft – auf und außerhalb des Platzes.
Wie plant Ancelotti?
Die enorme Konkurrenz beim deutschen Rekordmeister eröffnet ihm nur wenige Einstiegsmöglichkeiten in die erste Elf. Als falsche Neun im Sturm dürfte es nur Bedarf für ihn geben, wenn Platzhirsch Robert Lewandowski geschont wird oder ausfällt. Auch Thomas Müller stellt im Sturm oder auf den Halbpositionen seinen Wert wiederholt unter Beweis: Am Wochenende erzielte der Weltmeister seinen fünften Doppelpack der Saison, liegt bei nunmehr 19 Toren in der Liga.
Im Mittelfeld setzte vor allem Arturo Vidal in den letzten Wochen mit bärenstarken Leistungen ein Ausrufezeichen, Edeltechniker Thiago hat bei Trainer Trainer Pep Guardiola ohnehin einen Stein im Brett. Obendrein wurden selbst die nominellen Flügelspieler immer wieder mal in den Bereich hinter die Spitze gezogen.
Daher gelten in Zusammenhang mit Götzes weiterem Werdegang insbesondere die Vorstellungen des künftigen Trainers Carlo Ancelotti als ausschlaggebend. Wo sieht der Italiener Platz für den WM-Finalhelden? Ein Gespräch zwischen Spieler und dem angehenden Bayern-Coach hat es bislang noch nicht gegeben. "Wir werden die Lage im Sommer analysieren", gab FCB-Sportvorstand Matthias Sammer im "kicker" den Zeitplan aus, für den Moment sei diese Personalie kein Thema. Sammer weiter: "Wir müssen auch sehen, was der Spieler will."
Falls Ancelotti keine größere Rolle für Götze vorsieht, als es bisher der Fall ist, wird mit einem Abgang des ehemaligen Dortmunders gerechnet. Denn sollte Götze nicht an der Säbener Straße verlängern, wird der Klub ihn vermutlich nicht ablösefrei ziehen lassen wollen. Der Vertrag des 37 Millionen Euro teuren Einkaufs läuft im Sommer 2017 aus.