Achtmal schritt der FC Bayern München in dieser Saison in der Champions League zur Tat, achtmal gewann der deutsche Rekordmeister am jeweils folgenden Wochenende in der Bundesliga. Dabei erwirtschaftete das Team auf dem Platz ein Torverhältnis von 23:1.
Beim letzten dieser acht Ligaspiele bekam man es mit dem 1. FC Köln (1:0) zu tun. Trainer Pep Guardiola stellte sein Team nach den kräftezehrenden 120 Minuten gegen Juventus Turin (4:2 n. V.) reichlich um, ließ unter anderem Thomas Müller, Franck Ribéry, Philipp Lahm oder Arturo Vidal draußen. Daneben fehlte Arjen Robben verletzt. Für Mario Götze reichte es dennoch wieder nicht zu einem Einsatz. Seit seiner Genesung vor einem Monat gehörte er nun schon in acht Pflichtspielen dem Kader an, spielen durfte er indes nur einmal beim 5:0 gegen Werder Bremen.
Fast schon logisch, dass in Bezug auf den Weltmeister langsam aber sicher aufs Neue eine heikle Debatte entfacht. Welche Rolle wird Götze an der Säbener Straße und in erster Linie unter Trainer Pep Guardiola noch spielen? Was letzteren Aspekt anbelangt, geht der "kicker" im Angesicht der jüngsten Einsatzstatistik davon aus, dass der Katalane nicht wesentlich mit dem 23-jährigen Edeltechniker plant. Sonst hätte er ihn in anderer Manier ans Team herangeführt.
Langzeitpatient Ribéry stand beispielsweise nach Wiedergenesung einmal ohne Einsatz im Kader und lief sodann wettbewerbsübergreifend in jeder Begegnung auf, entweder als Einwechselspieler oder von Beginn an.
Nachteilig wirkt sich für Götze sicherlich aus, dass die Bayern in der Offensive derzeit keine Langzeitverletzten zu beklagen haben. Auf den Außen können Ribéry, Robben, Douglas Costa und Coman, die alle über eine höhere Grundschnelligkeit verfügen, zum Einsatz kommen und im Zentrum stehen mit Thiago, Müller, Vidal und Rode auch mehrere Alternativen zur Verfügung. Zumal die zurückliegenden Aufgaben (Champions-League-Partien gegen Juventus, auswärts in Wolfsburg und Dortmund sowie das ungünstig verlaufene Heimspiel gegen Mainz) für einen Rekonvaleszenten wie Götze, der eine viermonatige Verletzungspause hinter sich hat, nicht ideal waren, um an das Team herangeführt zu werden.
"Es war meine Entscheidung, und es war die beste Lösung für Bayern München. Wenn wir gewinnen, dann liege ich richtig", zeigte sich Guardiola laut "kicker" auf eine Journalistennachfrage kaum um Erläuterung seiner Beweggründe in der Personalie Götze bemüht. Ebenso hielt sich Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge kurz und ging eher rational an die Sache heran: "Wir haben im Offensivbereich Topleute, da kann nicht jeder spielen."
Das Fachblatt zeigt sich – wie auch andere Vertreter der Pressezunft – nach jetzigem Stand der Dinge überzeugt, dass die Kooperation mit den Rot-Weißen im Sommer endet. Vertraglich ist der DFB-Nationalspieler bis 2017 in München gebunden.