Im ersten Testspiel unter seine Regie überraschte der neue BVB-Coach zwar nicht mit seinem grundlegenden taktischen System (4-4-2 wie schon zu großen Teilen seiner Gladbacher Zeit) aber vor allem mit einer Personalie: Mario Götze lief in der ersten Halbzeit als Kapitän neben Dzenis Burnic auf der Doppelsechs auf.
Die "Bild" bescheinigt dem 26-Jährigen in seinem 45-minütigen Einsatz gegen Austria Wien eine ansprechende Leistung. Götze agierte als Kreativpart der Doppelsechs, ließ sich oft zwischen die beiden Innenverteidiger fallen und dirigierte von dort den Spielaufbau.
Die vom Mittelfeldmann oft eingenommene Position des Zehners gab es in Favres flachem 4-4-2 de facto gar nicht. Der Schweizer stellt daher auch im Anschluss fest, dass man aufgrund der fehlenden Verpflichtung eines neuen Mittelstürmers zu der Positionsrochade für Götze fast schon gezwungen sei: "Wir brauchen Mario im zentralen Mittelfeld – momentan müssen wir aber so spielen. Das Gleichgewicht in der Mannschaft ist für uns extrem wichtig."
Somit könnte sich beim Weltmeister von 2014 eine ähnliche Entwicklung anbahnen wie seinem ehemaligen Konterpart aus Gelsenkirchen, Max Meyer. Schalke-Coach Domenico Tedesco machte in der vergangenen Saison aus dem Offensivmann Meyer auch einen passstarken Sechser.
Doch auch auf dieser defensiveren Position dürfte Götze bei Borussia Dortmund selbst nach dem Transfer von Gonzalo Castro nach Stuttgart immer noch große Konkurrenz drohen: Nuri Sahin, Julian Weigl, Sebastian Rode, Mahmoud Dahoud und Neuzugang Thomas Delaney melden allesamt Ansprüche auf Spielzeit in der Mittelfeldzentrale an.