Nach 371 Tagen Abstinenz kehrte Thiago Alcántara beim FC Bayern zurück aufs Feld und sorgte mit seinen Aktionen mitunter wieder für Raunen in den Zuschauerreihen. In Anbetracht des Ausfalls der dynamischen Flügelspieler Arjen Robben und Franck Ribéry avancierte der Spanier im Handumdrehen zum neuen Hoffnungsträger für die Offensive.
Auf der anderen Seite entfacht das Comeback aber erneute Diskussionen um das Mittelfeldgedränge an der Säbener Straße. Die "Sport Bild" wirft die Frage auf, ob Trainer Pep Guardiola bald – den ähnlichen Spielertypen – Mario Götze für seinen Lieblingsschüler Thiago opfert.
Zentral keine Zukunft?
Letztere Position in der Zentrale ist Götzes erklärter Favorit, doch diese ist voraussichtlich für Rückkehrer Thiago reserviert. "Thiago oder nix", bekundete Guardiola vor der Saison 2013/14 ultimativ seine Wertschätzung für den damaligen Barca-Spieler. Dieser Tage erweist der Trainer ihm eine ähnliche Ehrerbietung, diesmal in Form von Einsatzzeiten.
Obwohl er bei seinem Comeback gerade mal Luft für rund zehn Minuten hatte, stand der Edeltechniker nach dem 21-Minuten-Auftritt gegen den BVB im darauffolgenden Pokalspiel bereits 51 Minuten auf dem Feld und wurde sodann gegen Eintracht Frankfurt in die Startelf beordert – 70 Spielminuten hielt er durch.
Theoretisches Problem
Sollte Guardiola also vor der Entscheidung stehen, einen Feingeist aus der Startelf streichen zu müssen, könnte Götze in der Hierarchie tatsächlich hintanstehen. Ob das Problem tatsächlich relevant wird, darf hingegen bezweifelt werden. Schließlich beschäftigt die Frage, wer beim FC Bayern wem weichen muss und wer zum Härtefall wird, die Fachwelt praktisch schon seit Monaten, akut ist das Thema dagegen nur selten geworden.
Denn in der laufenden Saison hat der Rekordmeister in aller Regelmäßigkeit Ausfälle zu beklagen, zuletzt mussten neben der Flügelzange "Robbery" auch die Mittelfeldakteure Bastian Schweinsteiger und David Alaba passen. Bei der vergangenen Bundesliga-Begegnung mit Frankfurt saßen lediglich drei Feldspieler auf der Ersatzbank.
Von den Genannten ist zudem noch immer keiner einsatzfähig, sodass sich die sprichwörtliche Qual der Wahl für Guardiola vorerst vertagt.