Nachdem Martin Harnik von Werder Bremen den Gerüchten rund um seine Person und dem VfB Lübeck in einem Interview bereits selbst den Wind aus den Segeln genommen hat, äußerten sich auch die Hanseaten noch einmal zur Thematik.
Dabei zeigte sich Vorstandssprecher Thomas Schikorra ebenfalls genervt von der Berichterstattung. "Es gibt keine Verhandlungen, es gibt keinen Transfer – basta!" Das habe er auch der Mannschaft am ersten Trainingstag mitgeteilt. Er sei "sehr irritiert", der Vorstand habe sich niemals mit der Personalie befasst.
"Solche Personalien können und wollen wir nicht stemmen, wir machen uns doch nicht unsere Strukturen kaputt", so Schikorra weiter. Der im Drittliga-Vergleich nicht gerade finanzstarke Aufsteiger hatte jüngst erstmals seit der Saison 2003/04 (damals 2. Bundesliga) die Rückkehr in den Profifußball gefeiert.
Darüber hinaus machte Schikorra deutlich: "Wir wollen natürlich öffentliche Aufmerksamkeit, aber nicht so. Sollen die Leute denken, 'Kaum sind sie aufgestiegen, schon drehen sie durch'? Und es ist doch auch nie unser Stil gewesen, Namen zu diskutieren, die gar nicht wirklich in der Verlosung sind."
Lübeck brachte sich selbst in die Verlosung
Dass die Personalie Harnik in den Medien mit dem VfB Lübeck in Verbindung gebracht wurde, haben die Norddeutschen allerdings selbst zu verschulden. So äußerten sich Trainer Rolf Landerl ("Es gibt Gespräche, um die Möglichkeiten auszuloten") und Sportdirektor Rocco Leeser ("Ich habe mit Martin schon vor einiger Zeit gesprochen") zum Stürmer. Folglich brachten sie ihren Klub ins Gespräch.
Letzte Meldung vom 11. Juli 2020:
Harnik verärgert über Lübeck-Gerücht
Martin Harnik hat wohl keine Zukunft bei Werder Bremen. Der Österreicher, der zwischen 2006 und 2009 bereits schon einmal an der Weser unter Vertrag stand, konnte seit seiner Rückkehr im Jahr 2018 nicht überzeugen: Nur vier Tore gelangen dem Stürmer in der ersten Saison, danach folgte eine Leihe zum HSV. Auch dort war er jedoch wenig erfolgreich und erzielte nur drei Treffer. Eine im Leihvertrag verankerte Kaufpflicht scheiterte letztlich am verpassten Aufstieg der Rothosen.
Deshalb kehrt Harnik nun, zumindest vorerst, wieder nach Bremen zurück. Ob er allerdings noch lange bleibt, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Werder ist finanziell stark angeschlagen durch die Corona-Pandemie sowie die teuren Kaufverpflichtungen von Ömer Toprak und Leonardo Bittencourt für insgesamt rund elf Millionen Euro, die mit dem Erreichen des Klassenerhalts ausgelöst wurden. Darüber hinaus stünde bei erneutem Ligaverbleib für Davie Selke in einem Jahr ein weiterer zweistelliger Millionenbetrag an. An der Weser muss also gespart werden – unter anderem am Gehalt von Großverdienern wie Harnik.
Harnik will noch auf hohem Niveau spielen
Der 33-Jährige steht also vor dem Abschied. Zuletzt war er beim VfB Lübeck im Gespräch, der als Aufsteiger in der kommenden Saison in der Dritten Liga antreten wird. In einem Interview mit der "Bild" auf dieses Gerücht angesprochen, reagierte er jedoch beleidigt, mit einem unterklassigen Verein in Verbindung gebracht zu werden. Das hat ihn laut eigener Aussage "ein bisschen genervt".
"Wenn man weiß, dass ich noch ein Jahr Vertrag bei Werder habe, dann ist das doch nicht realistisch", so seine klare Absage an den Drittligisten. Er sei jedenfalls "froh, dass ich noch auf dem Niveau wie jetzt spielen kann und darf".
Auch wenn er bisher noch keine Gespräche mit seinem Stammverein geführt hat, gehe Harnik "erst einmal davon aus, dass ich im August in Bremen aufschlage". Schließlich werde die Kaderplanung bei Werder nach dem spät gesicherten Klassenerhalt erst in der kommenden Woche angegangen.
Unabhängig davon wie man mit ihm plant, müsse er jetzt aber erst einmal auf Informationen warten, "seien es Vertragsgespräche oder der Vorbereitungsplan".