In der Mannschaft mit dem viel gelobten Topsturm war es am vergangenen Wochenende der neue Verteidiger, der im Duell mit Nürnberg als einziger Eintracht-Akteur eine der zahlreichen Torchancen nutzte: Martin Hinteregger krönte mit dem Siegtreffer seine erste Etappe in Frankfurt. Längst wird öffentlich über einen dauerhaften Verbleib der Augsburg-Leihgabe diskutiert. Für den Spieler selbst steht derweil fest: Einen Neuanlauf unter FCA-Trainer Manuel Baum kann es nicht geben.
"Ich kann nichts Positives über ihn sagen und werde auch nichts Negatives sagen" – mit (unter anderem) diesen Worten beförderte sich Hinteregger im Januar bei den Fuggerstädtern ins Abseits, kurz vor Toresschluss kam es zur Ausleihe nach Frankfurt.
Dort erwies sich der Österreicher gleich als Bereicherung und verpasste wettbewerbsübergreifend keine einzige Minute. Auch mit dem Umstand, dass er teils auf der für ihn (als Linksfuß) ungewohnteren halbrechten Position verteidigen musste, kam er weitgehend problemlos zurecht.
"So etwas erlebt man nicht alle Tage. Das ist die beste Phase meiner Karriere. Ich hätte kaum damit gerechnet, dass es gleich so läuft", zog Hinteregger nun laut "APA" ein erstes Fazit. Was seiner Meinung nach auch den neuen Teamkameraden zu verdanken ist: "Ich habe in Augsburg bemängelt, dass ich größtenteils gegen junge Stürmer trainiert habe und nie so gefordert worden bin. Jetzt in Frankfurt habe ich meistens das Vergnügen mit Rebic."
Während er für SGE-Trainer Adi Hütter nur lobende Worte fand, ist eine Basis für eine erneute Zusammenarbeit mit Augsburgs Übungsleiter Baum nach seinem Dafürhalten nicht gegeben: Zwar sei es prinzipiell denkbar, nach dem Leihende im Sommer wieder für Augsburg zu spielen, wo sein Vertrag bis 2021 läuft, "aber wenn der Trainer bleibt, gibt es keine Rückkehr".
Augsburg zahlte neun Millionen Euro für Hinteregger
Die Frage wird sein, ob und wie sich eine Weiterverpflichtung für die Hessen stemmen lässt. "Augsburg wird ihn uns nicht schenken", stellte bereits Hütter vor einiger Zeit fest. Auch Hinteregger vermutet, dass Frankfurt tief in die Tasche greifen müsste.
"Ich kenne das Budget von Frankfurt und weiß, dass sie vor zwei Jahren 2,5 Millionen Euro für Transfers zur Verfügung hatten. Dadurch, dass ich [im Sommer 2016, Anm. d. Red.] für neun Millionen Euro nach Augsburg gewechselt bin, werden sie mich nicht für 2,5 Millionen Euro gehen lassen", gab der Kärntner einen Einblick.
Auch wenn Manuel Baum sich nicht großartig zu einem Spieler äußern wollte, der aktuell nicht seinem Kader angehört, ließ er sich dennoch die eine oder andere Reaktion entlocken. Er äußerte seinen Unmut darüber, dass Hinteregger den bayrisch-schwäbischen Verein mit seinem Rundumschlag unter Druck setzt, und monierte die aus seiner Sicht unkollegialen Aussagen bezüglich der FCA-Stürmer.