Die 0:1-Pleite des VfL Wolfsburg in Stuttgart rückte wegen der schweren Gesichtsverletzung, die sich VfB-Spieler Christian Gentner in der Partie zuzog, sportlich zunächst in den Hintergrund. Für die Wölfe war die Niederlage letzten Ende aber womöglich der Tropfen, der in der Trainerfrage das Fass zum Überlaufen brachte.
Der Werksklub gab heute die Beurlaubung von Trainer Andries Jonker bekannt, betonte dabei allerdings, dass nicht das Stuttgart-Spiel den Ausschlag für die Entscheidung gegeben habe.
Im Zuge der Mitteilung kündigte Wolfsburg überdies die zeitnahe Verpflichtung eines neuen Chefcoaches an, schon heute soll der Nachfolger das Training leiten.
Wie sich in den zurückliegenden Stunden abgezeichnet hat, wird Jonker in der Autostadt von Martin Schmidt beerbt. Der Schweizer, der sich bis Sommer beim 1. FSV Mainz 05 als Übungsleiter verantwortlich zeichnete, unterschrieb heute einen bis 2019 laufenden Vertrag.
Unterstützt wird der 50-Jährige von Stefan Sartori (Assistenzcoach), den Torwarttrainern Andreas Hilfiker und Pascal Formann, Stephan Kerth (Konditionstrainer) sowie Michele Putaro (Reha-Coach).
"Ich bedanke mich bei Martin Schmidt, dass er so kurzfristig zugesagt hat. Wir sind davon überzeugt, dass er mit seiner Erfahrung und seinen Stärken sehr gut zum VfL passt", freut sich Sportdirektor Olaf Rebbe über die zügige Abwicklung.
Der VfL woltle Schmidt schon im Winter, vor der Verpflichtung Jonkers, an Land ziehen, was der Eidgenosse nun noch einmal bestätigt:
"Es ist kein Geheimnis, dass der VfL vor einigen Monaten schon einmal an mir Interesse gezeigt hatte, dies aber damals für mich aus Respekt und Loyalität gegenüber Mainz 05 nicht in Frage kam. Ich freue mich sehr auf diese Aufgabe, auch wenn jetzt nicht viel Zeit bleibt, sich einzugewöhnen, da zwei wichtige Spiele vor uns liegen."