Marvin Friedrich
Borussia Mönchengladbach
Friedrich unzufrieden: „Spüre null Komma null Vertrauen“

Benedetto16

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Marvin Friedrich ist unzufrieden mit der Rolle, die er unter dem aktuellen Gladbacher Trainer Daniel Farke spielt. Ihm wurde anderes zugesichert, als er im Januar 2022 von Union Berlin zu den Fohlen wechselte. Gegenüber der Sport Bild äußerte sich der Innenverteidiger nun zu seiner Situation und wurde dabei recht deutlich.

Das hat sich Friedrich alles ganz anders vorgestellt. Bei Ex-Klub Union Leistungsträger gewesen, sollte die Karriere des 27-Jährigen in Gladbach weiter an Fahrt aufnehmen. Und es sah anfangs auch danach aus. „Wir haben in die Zukunft investiert“, sagte Ex-Gladbach-Trainer Adi Hütter damals. Gladbach habe sich für den Transfer das Geld „aus den Rippen geschnitten“, wie Max Eberl (damaliger Sportchef) verlauten ließ. Doch nun sieht die Realität anders aus.

Unter Farke, der im Sommer verpflichtet wurde, sitzt Friedrich seit Beginn der zweiten Saisonhälfte nur noch auf der Bank, wurde lediglich am 17. und 27. Spieltag für die letzten paar Minütchen eingewechselt. Nun äußerte er in der Sport Bild seine Unzufriedenheit über die Situation.

„Ich bin mit großen Ambitionen zur Borussia gewechselt. Mir wurde damals von Manager Max Eberl und Trainer Adi Hütter zugesichert, dass ich hier die Rolle des Führungsspielers übernehmen soll. Ich bin absolut unzufrieden mit der aktuellen Situation und spüre null Komma null Vertrauen!“ Deutliche Worte also von Friedrich. Hauptadressat dürfte Cheftrainer Farke sein.


Friedrich kritisiert Umgang mit ihm

Zwar gab Friedrich zu, dass sein Start – auch durch eine Corona-Infektion, die ihn aus der Bahn warf – holprig gewesen sei, doch „ich habe mich zurückgekämpft. Ich gebe alles, biete mich an. Trotzdem spiele ich überhaupt keine Rolle“. In der Innenverteidigung, der Position Friedrichs, bevorzugt Farke in dieser Saison das Duo Kō Itakura und Nico Elvedi – für Friedrich scheint kein Platz zu sein.

Dieser kritisiert weiter: „Ich bin selbst schon vor einigen Wochen zum Trainer und Manager gegangen und habe ihnen meine Unzufriedenheit beschrieben. Beide haben Verständnis gezeigt, doch für mich hat sich nichts geändert. Mir wurden gute Trainingsleistungen bescheinigt und gesagt, ich sei ein wichtiger Teil der Mannschaft – davon spüre ich leider nichts. Ich bin im besten Fußballer-Alter und davon überzeugt, dass ich der Mannschaft mit meiner Qualität weiterhelfen kann. Spielzeit ist aber nun einmal das Wichtigste, vor allem als Verteidiger.“


Vorzeitiger Abschied ein Thema für Friedrich

Um wieder auf dem Platz zu stehen, denkt der gebürtige Kasselaner mittlerweile auch über einen vorzeitigen Abgang nach. „Für mich muss sich etwas ändern, so kann es nicht weitergehen. Ich hätte Union nicht für jeden Verein verlassen, doch ich hatte in Gladbach einfach das beste Gefühl. Nun aber geht es auch um meine Perspektive und um meine Zukunft!“ Sein Vertrag in Mönchengladbach läuft noch bis 2026.