Das frühe Aus Deutschlands bei der Weltmeisterschaft in Russland hat für einige Bundesligisten immerhin den Vorteil, dass die abgestellten DFB-Nationalspieler früher in die Vorbereitung einsteigen können. Hertha BSC kann beispielsweise Marvin Plattenhardt am Donnerstag zurückbegrüßen.
Ob der Linksverteidiger dann auch lange in Berlin bleibt, könnte auf einem anderen Blatt stehen. Insbesondere englischen Klubs wird Interesse am 26-Jährigen nachgesagt. Vonseiten des Bundesligisten wird ein Abgang in diesem Sommer nicht kategorisch ausgeschlossen.
"Die Weltmeisterschaft ist für die deutsche Mannschaft und dann natürlich auch für Marvin nicht optimal gelaufen. Aber ich glaube, das ist ein Karrierehighlight, an das er sich immer erinnern wird. Und er hat damit natürlich auch eine andere Bühne betreten und insofern auch eine andere Aufmerksamkeit bekommen", konstatierte Geschäftsführer Michael Preetz am Dienstag im Rahmen einer Medienrunde.
Plattenhardt habe schließlich zum WM-Auftakt gegen Mexiko, als Jonas Hector angeschlagen nicht zur Verfügung stand und "wo wir, glaube ich, davon ausgehen können, dass [Bundestrainer] Jogi Löw seine beste Mannschaft nominiert hat", mit acht Weltmeistern auf dem Platz gestanden, "das geht ja auch schlechter".
Die Berliner Haltung in diesem Zusammenhang unterscheidet sich nicht großartig von anderen Personalien: "Wenn es den Wunsch gibt auf eine Veränderung und wenn es für alle Seiten passen sollte, […] dann werden wir uns mit so einer Personalie befassen. Und wenn nicht, dann nicht."
Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Vertragslaufzeit bis 2023 betonte der Manager aber, dass der Klub das Heft des Handelns in der Hand hält. Und ohnehin gilt: "Selbstverständlich ist er fest eingeplant. Er ist Stammspieler. Er ist ein sehr zuverlässiger Spieler", davon zeugen unter anderem die 33 Einsätze über die volle Distanz, die der linke Außenverteidiger in der Vorsaison absolvierte.
Nur einmal fehlte er gelbgesperrt – als Ersatz fungierte Eigengewächs Maximilian Mittelstädt. Dem 21-Jährigen traut Preetz sogar zu, die Lücke bei einem etwaigen Plattenhardt-Abgang schließen zu können.
Man habe mit dem Youngster einen Akteur, "der auch schon in der letzten Saison aus meiner Sicht einen sehr großen Schritt gemacht hat". Das habe sich zwar nicht in vielen Auftritten niedergeschlagen; wenn er aber zum Einsatz kam, habe Mittelstädt gezeigt, "dass er Bundesligaspieler geworden ist".