Bereits im Vorfeld des Heimspiels gegen den VfL Wolfsburg (1:2) hatte Hertha-Cheftrainer Pál Dárdai angekündigt, über Konsequenzen für Leichtfuß Matheus Cunha nachzudenken. Wie diese aussahen, wurde am Samstagnachmittag deutlich: Der Brasilianer fehlte gegen die Niedersachsen komplett im Kader.
Als der Ungar im Anschluss an das Spiel nach den Gründen für das Fehlen seines Schützlings gefragt wurde, wurde er deutlich: „Ihr tut immer so, als ob ihr das nicht wisst. Dabei habe ich es schon hundertmal gesagt: In meiner Mannschaft spaziert keiner mehr. Heute hat man gesehen, dass der Kampfmodus da war und keiner spaziert ist. Alle haben gearbeitet.“
Bei Cunha hingegen fehle immer mal wieder die richtige Einstellung. Trotz seiner fußballerischen Qualitäten gebe es daher keine Ausnahmen mehr: Auch der Topstar muss sich reinhängen. „Wenn Matheus wieder bereit ist, systematisch für die Mannschaft zu arbeiten, dann kann er wieder spielen. Wenn nicht, dann nicht.“
Bobic bestätigt Verhandlungen mit anderen Vereinen
Gut möglich allerdings, dass der Offensivspieler stattdessen den Verein in diesem Sommer noch verlässt. Die Gerüchte um einen Abgang halten sich bereits seit Monaten hartnäckig, als Ziel kristallisierte sich zuletzt Atlético Madrid heraus.
Den Namen des spanischen Meisters nannte Sport-Vorstand Fredi Bobic am Samstag zwar nicht, er bestätigte jedoch, sich „in Kontakt mit anderen Klubs“ zu befinden. Dabei kündigte er an, in den Verhandlungen hart bleiben zu wollen: „Der Preis steht ganz klar, und das wissen auch die Beteiligten. Am Ende werde ich ihn nicht verkaufen, wenn es unter dem aktuellen Marktwert ist.“
Diesbezüglich gab es am Sonntag neue Meldungen aus Italien: Dort berichtet Sportitalia, dass sich die Hertha und Atlético auf eine Ablöse von 30 Millionen Euro geeinigt haben sollen. Ob sich das bestätigt, bleibt jedoch abzuwarten: Weder aus Spanien noch aus Deutschland wird eine solche Einigung bislang vermeldet, durchaus vorstellbar also dass sich das Thema noch etwas länger hinzieht.