Matheus Cunha
1. Bundesliga
Cunha wird öffentlich von Labbadia angezählt

Schmenning Kowalski

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Nach der 1:4-Niederlage gegen den SC Freiburg hagelte es nicht nur für Hertha BSC Kritik, sondern besonders für einen Mann: Matheus Cunha. Der Brasilianer, eigentlich einer der besten Spieler im Kader, ließ im Breisgau so ziemlich alles vermissen. Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel gab es deutliche Kritik.

"Das ist nicht das erste Mal", beginnt Cheftrainer Bruno Labbadia sein Statement. "Fakt ist: Seine Körpersprache passt nicht und das ist natürlich etwas, was dann die anderen runterzieht – gerade, weil er ein wichtiger Spieler ist." Die Leistung seines Schützlings bezeichnete Labbadia im ersten Durchgang als "unterirdisch".

Dementsprechend ging es nach dem Seitenwechsel für Cunha auch nicht weiter, ein Novum: "Bis jetzt war es immer so gewesen, dass wir gesagt haben: 'Wir brauchen ihn und wir wissen, dass er jemand ist, der noch ein Spiel entscheiden kann.'" Doch gegen Freiburg war Labbadia zum Umdenken gezwungen, wechselte früh.

Eine richtige Entscheidung, wie Labbadia im Nachhinein anmerkte: "In der zweiten Halbzeit war es plötzlich ein anderes Gesicht, weil die Leute sich an das gehalten haben, was abgesprochen war. Anders funktioniert es nicht. Es ist ein Prozess, er ist noch ein junger Mensch mit 21, aber er muss es schleunigst verändern."


Labbadia verärgert über Cunhas Leistung

In Freiburg habe die Körpersprache nicht gestimmt, er habe nicht mitgearbeitet und seine Position nicht gehalten. Er ließ "alles" vermissen, wie Labbadia verärgert sagte.

"Ich weiß gar nicht, wie viele Gespräche ich in den letzten Wochen immer wieder geführt habe und ihm auch die Wichtigkeit dargestellt habe. Da geht es nicht darum, jemanden runterzuziehen, aber er zieht sich selber runter", so Labbadia.

Cunha müsse sich nun erst einmal an die eigene Nase fassen. Von Vereinsseite werde jedenfalls alles getan, damit sich der Südamerikaner bei Hertha wohlfühle.


Cunha äußert sich zur Kritik

Der Offensivspieler meldete sich am Abend selbst zu Wort. "Ich weiß, dass heute kein guter Tag für uns war", so Cunha. "Es gibt Leute, die viel reden, aber ich spiele wirklich für uns, für unsere Hertha und ich möchte wirklich helfen. Ich werde mich verbessern und Euch Cunha zurückbringen", erklärte er via Twitter.

In der anstehenden DFB-Pokalrunde kann Cunha nicht zeigen, dass er die Worte seines Trainers verstanden hat. In der ersten Runde war Hertha BSC mit 4:5 (n.V.) gegen Eintracht Braunschweig ausgeschieden. Für den Spieler und seine Teamkollegen geht es also frühzeitig in die ersehnte, aber kurze Winterpause.