Mathys Tel kann dem Spiel des FC Bayern München momentan nicht so recht seinen Stempel aufdrücken. Das ist angesichts seiner Rolle als Joker nicht sonderlich überraschend, war zu Saisonbeginn aber durchaus noch anders. Bayern-Coach Thomas Tuchel schilderte jetzt seine Sicht zum Formtal des immer noch sehr jungen Franzosen (18). Die Kernaussage: Am Status von Tel hat sich nichts verändert.
„Er war ein extrem wichtiger Faktor“, blickte Tuchel am Dienstagabend auf die ersten Saisonwochen zurück, als Tel in neun Pflichtspielen (Liga, Pokal und Champions League) sechsmal traf und eine Vorlage beisteuerte. Auch unabhängig von den Toren war er auf dem Platz ein Unruheherd.
Dieser Einfluss hat im weiteren Saisonverlauf abgenommen. „Er hat sein Momentum ein bisschen verloren“, urteilte der FCB-Trainer. „Er ist nicht mehr so aggressiv und hat nicht mehr den absolut wilden Drang Richtung Tor.“ Die Gründe? „Das hängt wahrscheinlich mit Selbstvertrauen zusammen, vielleicht aber auch damit, dass er nach einer Phase, in der so viel gelingt und er so viele entscheidende Tore schießt, zu viel von sich selber verlangt.“
„Es hat sich nichts verändert“: Tel soll weitermachen wie bisher
Der Umstand, dass das Team sich nicht durchgehend stabil präsentiert, dürfte sein Übriges tun. Es dürfte eine „Mischung“ von allem sein. Für Tuchel aber kein großes Problem in diesem speziellen Fall: „Es ist ein völlig normaler Prozess für einen so jungen Kerl. Es gibt einfach mal ein Wellental.“
Das in Tel gesetzte Vertrauen bleibt bestehen. Das belegen auch die Einsatzzeiten. Im neuen Jahr kam der Stürmer in allen Partien wie gewohnt als Einwechsler zum Einsatz. „Es hat sich nichts verändert für ihn“, betonte Tuchel, „er muss jede Minute annehmen, als wäre es seine erste und seine letzte“, soll dabei „Unbekümmertheit“ und „Lust“ ausstrahlen.
Für die weitere Zukunft versprach der Fußballlehrer: „Wir werden nicht aufhören, ihm zu vertrauen.“ Dann werden sich irgendwann auch wieder die Erfolge vor dem Tor einstellen. Am Potenzial dazu mangelt es dem 20-Millionen-Euro-Einkauf von 2022 sicherlich nicht.