Mathys Tel
FC Bayern München
Dreimal nur Bank: Nagelsmann ordnet Situation von Tel ein

Captain-Iglo

© imagoimages / Laci Perenyi

Sturmtalent Mathys Tel hat zuletzt etwas weniger Einsatzminuten in der Bundesliga gesehen, als es noch am Anfang der aktuellen Saison der Fall war. Gleich dreimal in Serie hockte der 17-Jährige über die volle Distanz auf der Ersatzbank des FC Bayern München. Cheftrainer Julian Nagelsmann erklärte auf der Pressekonferenz zum Duell mit Viktoria Pilsen, woran das liegt.

„Er ist ein Talent und ein sehr junger Spieler, der bei Bayern München spielt. Er macht vieles sehr, sehr gut. Aber er hat Dinge, die er noch verbessern muss. Wir haben auch ein paar andere Spieler, die ein gewisses Standing, einen Erfahrungsschatz und Einfluss auf die Mannschaft haben und die auch einen Effekt auslösen, wenn du sie einwechselst.“

Die Jokereinsätze gingen daher zuletzt an den erfahrenen Eric-Maxim Choupo-Moting (33). „Gegen Dortmund hat Tel nicht gespielt, weil wir in Unterzahl waren. Um Standards wegzuschlagen, war Choupo ganz klar der geeignetere Spieler. Allein schon wegen seiner Größe und der Kopfballstärke“, begründete Nagelsmann die Entscheidung.

Dass der junge Offensivmann, den sich die Bayern satte 20 Millionen Euro Ablöse kosten ließen, in Zukunft natürlich nicht abgeschrieben ist, sollte klar sein. Nagelsmann erinnerte daran, dass Tel zuvor „in Frankreich auch keine 30 Spiele bei den Profis“ gemacht hat. In seinem Alter ist er alles andere als ein fertiger Spieler. „Er muss sich entwickeln und das macht er stetig. Er kriegt viel Aufmerksamkeit und Gespräche“, so der Coach.


Nagelsmann auf der Suche nach „Gleichgewicht“

Zumindest ein Teileinsatz könnte Tel womöglich am Mittwochabend im Champions-League-Spiel gegen Viktoria Pilsen winken, um anderen Akteuren eine kleine Verschnaufpause zu ermöglichen: „Wir spielen auch im Drei-Tage-Rhythmus. Deswegen müssen wir gegen Pilsen eine Aufstellung wählen, die vielleicht auch für Sonntag eine gewisse Relevanz hat.“ Dann steht in der Bundesliga das Aufeinandertreffen mit dem zweitplatzierten SC Freiburg an.

Wie Sky berichtet, zählt Tel gegen Pilsen nicht zum Kreis der Startelfspieler. Dementsprechend wird er erst im Laufe der Partie für Entlastung sorgen können.

Das Thema, die Spielzeiten gut und auch im Sinne des Gesamtkonstrukts zu verteilen, beschäftigt den Coach dieser Tage jedenfalls sehr. „Wenn man zum Beispiel Thomas Müller sieht, der coronaerkrankt war und zurück ist, der aber auch am Sonntag spielen soll: Wie gehst du dann mit so einem Spieler um? Als Beispiel für jemanden, der ein extremes Standing und Bedeutung hat. Dieses Gleichgewicht zu finden, ist von außen betrachtet leichter als von innen“, gab er einen Einblick.