Des Trainers Wunschspieler ist da: Matija Nastasic, erster Transfer der Ära di Matteo auf Schalke, reiste gestern Abend aus Manchester zu seinen neuen Kollegen ins Trainingslager (Doha) nach. Zwei Millionen Euro Leihgebühr, 2,4 Millionen Euro Gehalt und eine 13-Millionen-Euro-Kaufoption stehen im Raum. "Das ist ein Schnäppchen", konstatiert Dietmar Hamann, Premier-League-Experte und ehemaliger Spieler von Manchester City. Was für einen Spieler haben die Königsblauen da an Land gezogen?
Matija Nastasic wurde am 28.03.1993 im serbischen Valjevo geboren und reifte fußballerisch in der Jugendakademie von Partizan Belgrad heran, wo er alle Jugendmannschaften durchlief. Bei FK Teleoptik sammelte er als Jungprofi ab der Spielzeit 2009/10 Praxis in der zweiten serbischen Liga, ehe ihm von dort aus der Sprung nach Italien gelang. Im Sommer 2011 heuerte der Innenverteidiger beim AC Florenz an und gehörte nach etwas Eingewöhnungszeit zum Stammpersonal (27 Pflichtspiele).
Prompt hatte Manchester City den starken Linksfuß auf dem Zettel: Für über 15 Millionen Euro Ablöse wechselte der zum Nationalspieler aufgestiegene Nastasic zu den Briten. 2012/13 stand er bei seinen 21 Ligapartien jedes Mal von Beginn an auf dem Platz; im FA-Cup wurde außerdem das Finale erreicht. Ein persönliches Highlight war sicherlich das Champions-League-Debüt: Als 19-Jähriger ging es direkt ins Estadio Santiago Bernabéu zu Real Madrid.
Von Himmelblau zu Königsblau
Im Hinblick auf die recht problemlose Umstellung auf das Niveau der europäischen Top-Ligen kam dem Defensivtalent der Umstand zugute, dass er für seine jungen Jahre schon über eine beeindruckende Statur verfügte. Nichtsdestotrotz offenbarte der zu den besten Nachwuchsspielern der Liga gehörende Nastasic in der Folge eine gesteigerte Verletzungsanfälligkeit, die ihn seinen Platz in der Mannschaft kostete. Zwar wurde er 2013/14 Meister und League-Cup-Sieger mit ManCity, sein Anteil hielt sich mit nur 16 Pflichtspielen allerdings in Grenzen. Eine Saison darauf spielte der 1,87 Meter große Abwehrspieler unter dem neuen Trainer Manuel Pellegrini gar keine Rolle mehr.
Der Neustart wurde alsdann in der Bundesliga anvisiert. Mit lediglich einer Partie (Community Shield) auf dem Konto sollte auf Schalke in der Rückrunde die Karriere wieder angekurbelt werden. Die Knappen freuten sich auf einen robusten Verteidiger, dem dank gutem Auge und technischer Versiertheit nicht nur England-Experte Dietmar Hamann einen exzellenten Spielaufbau attestierte. Jedenfalls vereint Nastasic genau die Attribute, für die S04-Coach Roberto di Matteo Bedarf angemeldet hat.