Mit der Verpflichtung von Max Kruse hat Union Berlin für viel Aufsehen gesorgt. Die Köpenicker werden aber noch etwas warten müssen, bis sie den erfahrenen Neuzugang auch einsetzen können. Der ehemalige Nationalspieler muss sich erst von seiner Sprunggelenksverletzung erholen und könnte möglicherweise erst im Oktober hundertprozentig fit sein. Zudem fehlt noch die Spielerlaubnis.
"Die erste Diagnostik war wohl nicht gut. Da ging man davon aus, dass die Verletzung anders ist, als sie sich nach Einschätzung der Ärzte hier ergeben hat", sagt Sportgeschäftsführer Oliver Ruhnert. Kruse befinde sich seiner Einschätzung nach im Zeitplan. Trotzdem wird er noch etwas brauchen.
"Wir werden ihn noch nicht in der nächsten Woche im Mannschaftstraining haben, glaube ich. Das wird schon noch einen Moment dauern", so die Einschätzung des Geschäftsführers. Vor dem DFB-Pokalspiel gegen den Karlsruher SC wollen die Unioner noch ein Testspiel vereinbaren, um den Profis mit Trainingsrückstand – wie Kruse – Spielpraxis zu gewähren.
"Dann haben wir möglicherweise schon eine Chance, Max einige Minuten zu erleben. Das wäre ein optimaler Verlauf", so Ruhnert, der für den 32-Jährigen die Länderspielpause (nach dem 3. Spieltag) anpeilt, zu der er wieder bei 100 Prozent sein soll. "Aber ich sage mal so: Das soll nicht die Zeit sein, in der er erst in der Lage ist, Fußball zu spielen", ergänzt der Fußballfunktionär.
Kruse fehlt noch die Spielgenehmigung
Zu den Verletzungsproblemen kommt dazu, dass Kruse wegen ausbleibender Gehaltszahlungen bei Fenerbahce kündigte, die Türken die Vertragsauflösung allerdings noch nicht anerkennen. Wahrscheinlich ist, dass sie den Wechsel noch verhindern oder eine Ablöse erhalten möchten.
Eine Spielgenehmigung liegt bislang jedenfalls nicht vor. "Es wurden noch nicht alle Dokumente eingereicht, um die Transferprozedur zu initiieren", zitiert die "Bild" einen namentlich nicht genannten FIFA-Sprecher. Die Frist, bis zu der sich Fenerbahce zu der Angelegenheit äußern muss, läuft demnach noch.
Unions Vereinsverantwortliche schauen der Sache allerdings entspannt entgegen. "Wir haben all das in das TMS [Transferabgleichungssystem der FIFA, Anm. d. Red.] eingestellt, was wir zu diesem Zeitpunkt einstellen wollen. Wir haben im Moment keinen Grund oder Druck", gibt Ruhnert zu Protokoll.
Sollte Kruse im September wie erhofft wieder bereit für einen Einsatz sein, könnte er dennoch in Testspielen eingesetzt werden – auch ohne Spielgenehmigung.