"Topspieler wollen mit Topspielern zusammenspielen" – dem Gedanken dieser von der "Sport Bild" wiedergegebenen Aussage des BVB-Sportdirektors Michael Zorc folgend, kann die im Februar erfolgte Verlängerung mit Marco Reus durchaus ihre Signalwirkung auf andere Fußballprofis von ansprechendem Format haben. Zum Beispiel auf Max Kruse, bei Borussia Mönchengladbach bis 2017 in Dienst stehend.
Aufgrund einer ab Sommer 2015 gültigen Ausstiegsklausel im Vertragswerk des 26-Jährigen fühlten sich zuletzt mutmaßlich Schalke 04 und Newcastle United auf den Plan gerufen, und auch bei Borussia Dortmund soll er hoch im Kurs stehen. Die "Sport Bild" gibt an, dass sich Trainer Jürgen Klopp bei seinem mannschaftlichen Stützpfeiler Reus während des Trainings nach dessen Meinung über Kruse erkundigt haben soll – mit wohlwollender Resonanz. Reus kennt den Gladbacher aus der DFB-Mannschaft.
Der Blick auf die Bundesliga-Tabelle wirft jedoch die Frage auf, ob Kruse überhaupt an einem Wechsel gelegen ist. Und wenn ja, warum? Schließlich verteidigen die Fohlen seit vier Spieltagen Platz 3 in der deutschen Beletage, liegen damit aussichtsreich auf Champions-League-Kurs. Kruse ist in der Liga zudem Topscorer seines Teams. Und auch im DFB-Pokal rückt das Erreichen des Halbfinales in greifbare Nähe (Viertelfinalgegner: Arminia Bielefeld).
Vereinsmotive
Demgegenüber sorgte der Lebensstil des Stürmers für Gesprächsstoff zwischen Kruse und Trainer Lucien Favre, nicht nur in Sachen extravagantes Auftreten (Stichwort: Maserati). So erschien die Nummer 10 der Fohlen in der vergangenen Spielzeit mitunter übermüdet zum Training und trat häufig Reisen nach Hamburg an, wo sein Sohn lebt.
Zudem vermutet die "Sport Bild", dass die Gladbacher Verantwortlichen einem Transfer, der immerhin schätzungsweise zwölf Millionen Euro in die Kassen spült, gar nicht mal abgeneigt sind. Im Fohlen-Kader finden sich nämlich Akteure, die dem Spielertyp Kruse ähneln, sodass ein Abgang in gewissem Maße zu kompensieren wäre.
Ein klassischer Knipser fehlt der Mannschaft hingegen, weshalb momentan sogar eine Rekrutierung von André Hahn als Strafraumstürmer im Raum steht. Gut möglich, dass Manager Max Eberl zur kommenden Saison beabsichtigt, in dieser Sektion zur Tat zu schreiten. Ein paar Millionen Euro zusätzlich im Klubportemonnaie wären für dieses Unterfangen sicherlich hilfreich.