Die Wege von Schalke 04 und Max Meyer werden sich im Sommer trennen, das ist seit einigen Tagen offiziell. Offensichtlich geht man nicht im Guten auseinander: Zum Ende der Kooperation wird noch mal schmutzige Wäsche gewaschen.
In einem Interview mit der "Bild" ließ der 22-Jährige Dampf ab: "Für mich stellt sich die Situation so dar, dass mir Herr Heidel [Sportvorstand] vom ersten Tag an gesagt hat, ich könne gehen. Das, was war, würde nicht zählen. Die Nationalelf schon gar nicht. Dann meinte er noch, dass ich nicht mehr viel spielen würde. Ich war nicht mehr erwünscht. Ich sollte verkauft werden", schildert er seine Sicht der Dinge.
Als er da nicht mitgemacht habe, sollte er verlängern, worauf er sich nicht eingelassen hat. "Dann kam Trainer Tedesco und sagte, dass er mir keine Hoffnung auf viel Spielzeit macht. Ich kam mir wie ein Getriebener vor", monierte er.
Zudem stieß die jüngste Aussage von Vereinsboss Clemens Tönnies, der auch vor dem Hintergrund dieser Personalie davon sprach, dass der Zug des Geldes die Emotionen überholt habe, Meyer bitter auf:
"Mir ging es nie ums Geld, sonst hätte ich ja das zweite verbesserte Angebot angenommen. Deshalb finde ich es auch eine Sauerei von Clemens Tönnies, es im TV so hinzustellen, als ob es mir nur um Geld ginge. Ich wollte einfach nicht mehr bei Schalke bleiben und unter Herrn Heidel arbeiten. Darum geht es."
Der U21-Europameister wollte offensichtlich nun alles herauslassen. "Mir reicht es einfach, immer nur über mich etwas zu lesen", so Meyer, der hinterherschob: "Weder Heidel noch Tönnies haben mit mir geredet. Jetzt können sie ja lesen, wie die letzten beiden Jahre für mich auf Schalke waren.
Nachdem die Aussagen des Noch-Schalkers publik geworden sind, bat S04-Manager Heidel den Mittelfeldakteur nach Informationen der "Sport Bild" um ein Klärungsgespräch – Meyer wiederum sagte ab.
Und so meldet sich der Revierklub nun offensichtlich ohne Aussprache mit dem Youngster in dieser Angelegenheit zu Wort: "Dieses Vorgehen und diese Aussagen können wir nicht tolerieren. Noch mehr als die unzutreffenden Behauptungen stören uns die Mobbing-Vorwürfe, die wir aufs Schärfste zurückweisen. Schalke 04 hat sich gegenüber Max Meyer immer korrekt verhalten", erklärte Sportvorstand Christian Heidel auf der Vereinsseite.
Auch Übungsleiter Domenico Tedesco äußerte sich zu der Angelegenheit: "Mein Eindruck war sehr lange Zeit, dass Max sich hier sehr wohl fühlt. Das war es auch, was er in persönlichen Gesprächen mit dem Trainerteam zum Ausdruck gebracht hat. Von seinen persönlichen Angriffen bin ich enttäuscht und kann sie nicht nachvollziehen. Weil sie einfach nicht stimmen."
Der Verantwortlichen sprachen nun eine sofortige Suspendierung für den restlichen Saisonverlauf aus. Sowohl am Trainingsbetrieb der Lizenzspielerabteilung als auch an den abschließenden Bundesligaspielen wird Meyer nicht mehr teilnehmen. Somit absolvierte der Mittelfeldakteur am 29. Spieltag gegen den Hamburger SV (2:3) nach rund neunjähriger Vereinszugehörigkeit seinen letzten Einsatz im Trikot der Knappen.