Er ist erst 21 Jahre jung, aber dennoch ist Maximilian Arnold bereits ein verhältnismäßig bekanntes Gesicht der Bundesliga, liegt sein Debüt im Oberhaus doch beinahe vier Jahre zurück (26.11.2011). In diesem Zeitraum sah sich der Mittelfeldspieler einem Prozess der Reifung ausgesetzt, wie er jedem Fußballtalent bevorsteht, aus dem es allerdings auch die Lehren zu ziehen gilt.
Arnold, von jeher als reif, spielintelligent und lernfähig eingeschätzt, ist dieser Schritt zur Reife offenbar gelungen. Nach seinem sensationellem Durchbruch in der Spielzeit 2013/14, in der schlussendlich 28 Ligaeinsätze und zehn Torbeteiligungen zu Buche standen, musste der Youngster einen vermeintlich Rückschritt hinnehmen. In der ersten Hälfte der abgelaufenen Saison war der offensivstarke Akteur zumeist nur Ersatzkraft, lief lediglich fünfmal von Beginn an auf.
"Was ist hier los?", habe er sich da manchmal gefragt, wie Arnold dem "kicker" verrät. Ruhig bleiben und weitermachen, so die Resonanz von Wölfe-Trainer Dieter Hecking, der die Einsatzzeit seines Schützlings mitnichten aus Gründen der Unzufriedenheit zurückschraubte. Im Kern war Überflieger Kevin de Bruyne, der im offensiven Mittelfeld – dem ursprünglichen Einsatzgebiet des Wolfsburger Eigengewächses – Fans und Kritiker gleichermaßen begeisterte, für den Einschnitt verantwortlich. "Ich muss neidlos anerkennen, dass er dort der Beste ist", zeigt sich im Nachhinein auch Arnold einsichtig.
Geduld zahlt sich aus
Der A-Jugend-Meister von 2011 ließ sich vom sportlichen Tief allerdings nicht weiter beirren und eroberte seinen Stammplatz im Jahr 2015 zurück, indem er sich mit einer neuen Rolle anfreundete. Denn fortan besetzte er immer häufiger den (offensiven) Part neben Luiz Gustavo in der Doppel-Sechs – und überzeugte. Der Lohn für die Anpassungsfähigkeit: zwölf Einberufungen in die Anfangsformation des Vizemeisters, darüber hinaus Startelfeinsätze in entscheidenden Pokalspielen (Halbfinale und Endspiel des DFB-Pokals, Viertelfinalrückspiel in der Europa League).
Die Erfahrungen aus der vergangenen Saison könnten sich als enorm prägend erweisen, zu der Erkenntnis kommt auch Arnold selbst. "Ich habe in meiner Entwicklung einen wichtigen Schritt gemacht", konstatiert der Linksfuß, der sich nun den Stammplatz nicht mehr streitig machen lassen will, selbst wenn immer mit Rückschlägen gerechnet werden müsse. Entsprechend angriffslustig geht er in die nächste Runde. Das Ziel lautet ohne Umschweife: "Ich will wieder Stammspieler sein."