Maximilian Beister
1. Bundesliga
Lang ersehntes Comeback

Kristian Dordevic

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Für den Hamburger SV sollte 2015 eigentlich alles besser werden, stattdessen wandert der Bundesliga-Dino derzeit weiter im dunklen Fußball-Tal und steht vor einem wegweisenden Spiel gegen den SC Paderborn. Dabei wurden während der Winterpause immerhin die richtigen Signale gesetzt: Finanzierung des Campus-Projekts gesichert, die Rückbenennung der Spielstätte zum Volksparkstadion verkündet, Aufbruchstimmung durch die Verpflichtung des ehemaligen Spielers Ivica Olic erzeugt.

Und auch die Rückkehr eines anderen Langzeitabstinenzlers macht dem HSV-Anhang Hoffnung: Maximilian Beister, der am Wochenende gegen den 1. FC Köln seine erste Ligapartie seit über einem Jahr bestritt.


"Mit Mirko Slomka habe ich einen Trainer komplett verpasst."

Das Eigengewächs gilt als echter Neuling; im Verein wurde man in den letzten Wochen nicht müde, das zu betonen. Im Januar 2014 erlitt Beisters linkes Knie in einem Testspiel einen "Totalschaden", wie er es bezeichnet: Kreuz- und Innenbandriss, Meniskusschaden.

Ausgerechnet nach einer Hinrunde, in der ihm bei den Norddeutschen der Durchbruch gelungen ist – schon damals als Heimkehrer nach zweijähriger Leihe zu Fortuna Düsseldorf. In 16 Saisonspielen sammelte der dribbelstarke Flügelspieler zehn Scorerpunkte (5 Tore – 5 Vorlagen), avancierte zum Publikumsliebling und damit zum neuen Gesicht der Mannschaft.


Viel beschäftigter Profi

Den zwölfmonatigen Ausfall betrachtet Beister mittlerweile als persönliche Weiterentwicklung. Er ließ sich vom Ratgeber "The Big Five for Life" inspirieren, benannte für sich fünf Dinge, die im Leben wichtig sind. Die Folge: Beister erwarb in Lüneburg ein Grundstück für ein Haus, erfand den Trinkteller "Snaxcup", gründete den Kreisklasse-Verein SC Lüneburg und die Nachhilfeschule "Immerschlau" – lediglich die Weltreise muss noch auf sich warten lassen.

All das stellte allerdings ausdrücklich keine Alternative zum Fußball dar, keinen Plan B. Priorität hatte stets die Reha, respektive das Dasein als Bundesliga-Profi. "Ich wusste immer, dass ich zurückkomme", sagt der mentalstarke 24-Jährige voller Überzeugung. In einer am Boden liegenden Mannschaft, die auf so vielen Positionen schwächelt, dürfte der offensive Allrounder jedenfalls sehr bald sehr gefragt sein.