Medhi Benatia zeigte am Wochenende, weshalb er dem FC Bayern München im Sommer 26 Millionen Euro Wert war. Mit seinem Kopfballtor zur 1:0-Führung erwies sich der Marokkaner nicht nur als Dosenöffner gegen die stark verteidigenden Augsburger, sondern überzeugte auch mit guter Spieleröffnung, physischer Präsenz und aggressiver Zweikampfführung.
Für viele war es das erste richtige Top-Spiel im Dress der Bayern. Ein Zeichen dafür, dass der Neuzugang mittlerweile seinen Rhythmus gefunden hat.
"Ich bin da, damit wir keine Tore kassieren."
Benatia selbst ist allerdings etwas anderer Meinung, hat sich nach eigener Aussage auch in anderen Spielen schon ordentlich aus der Affäre gezogen. Denn in erster Linie sei er schließlich Abwehrspieler und möchte als solcher seine Leistung nicht lediglich anhand von Toren bewertet wissen: "Wenn es ein Tor sein sollte, weshalb die Leute sagen, das ist der wahre Benatia, nein, dann ist das nicht richtig", zitiert ihn das Sportmagazin "kicker" diesbezüglich.
Der Neuzugang hatte an der Säbener Straße mit Startschwierigkeiten zu kämpfen, war zudem körperlich nicht ganz fit. In jüngerer Vergangenheit wurde ihm bisweilen die für einen Top-Klub notwendige Schnelligkeit abgesprochen, aber die macht er mittlerweile mehr und mehr durch gutes Stellungsspiel wett.
Bei der Rückrundenvorbereitung dabei
Im Konkurrenzkampf der Innenverteidiger dürfte Dante gegenüber Benatia inzwischen jedenfalls das Nachsehen haben. Benatia spielte sich seit seiner erstmaligen Einwechslung am 6. Spieltag in der Bundesliga sechsmal in die Startelf des Rekordmeisters, lief zuletzt zweimal hintereinander von Beginn an auf. Außerdem bestritt er in der Champions League bis zu seiner Roten Karte gegen Manchester City alle Gruppenspiele.
Dante, der als Linksfuß im Drei-Mann-Abwehrsystem von Alabas Verletzung eigentlich hätte profitieren können, saß in den letzten beiden Bundesliga-Spielen jedenfalls nur auf der Bank. Die Münchner liefen dort jeweils wieder mit einer Viererkette auf, in der Boateng und Benatia das Innenverteidiger-Duo bildeten. Auch die Sperre Marokkos für den Afrika-Cup Anfang 2015 – Benatia wird seinem Verein in der Winterpause also nicht fehlen – kommt dem Brasilianer in diesem Zusammenhang nicht entgegen.