Das Casting für den (vorerst) freien Platz im zentralen Mittelfeld des SC Freiburg läuft. Wegen eines dummen Fouls zum Abschluss der Vorsaison muss Stammspieler Nicolas Höfler (33) in der neuen Bundesligarunde einmal zuschauen, weshalb die Spieler dahinter auf eine Bewährungschance hoffen dürfen. Was manch einen überraschen dürfte: Auch Merlin Röhl befindet sich hier gut im Rennen.
Das würde ein Blick auf die Bilanz 2022/23 nicht vermuten lassen. Röhl war zumeist gar nicht im Kader und kam insgesamt auf lediglich drei Kurzeinsätze. Dass es nicht besser lief, war aber auch auf Verletzungsprobleme zurückzuführen.
Inzwischen hat der 21-jährige Mittelfeldspieler wieder den richtigen Weg eingeschlagen und Punkte gesammelt. Er habe „eindeutig einen Schritt nach vorn gemacht“, attestiert ihm Freiburgs Cheftrainer Christian Streich, und zwar „keinen kleinen“. Röhl scheint angekommen im qualitativ hochwertigen Konkurrenzkampf im Zentrum.
Röhl gegen Straßburg in der vermeintlichen A-Elf des SC Freiburg
Da wäre zum einen der eingangs genannte Höfler, der im Normalfall gesetzt ist. An seiner Seite lief in vielen Spielen Maximilian Eggestein auf. War der 26-Jährige nicht dabei, übernahm Yannik Keitel (23) den Part. Der wird auch weiterhin um seinen Platz kämpfen: Längere Zeit als Wechselkandidat gehandelt, hat sich Keitel für einen Verbleib entschieden.
Oder bringt Röhls Aufschwung ihn gar noch mal ins Grübeln? Beim Freiburger Doppeltest gegen RC Straßburg am Wochenende (jeweils 2:2) gehörte er dem Team an, das eher nach der A-Elf zum Saisonstart aussah. Die andere Mannschaft war gespickt mit Nachwuchstalenten – und eben Keitel (neben dem zunächst gesperrten Höfler).
Röhl sah bei einem Gegentreffer zwar nicht allzu gut aus, machte das auf der anderen Seiten jedoch mit einem eigenen Treffer wett. „Merlin hat dieses Tempo, er kommt gut weg. Das Tor macht er überragend. Er ist insgesamt richtig rangerückt“, urteilt Streich über seinen 1,91 Meter großen Profi. Egal, ob Röhl zum Saisonauftakt nun den Startplatz bekommt oder nicht: Der Druck im zentralen Mittelfeld ist auf jeden Fall erhöht.