Seine Rolle als Zehner interpretiert er anders, es vielleicht üblicherweise der Fall ist – das gab Michael Gregoritsch unlängst in einem Gespräch mit dem "kicker" (Ausgabe 85/2017) zu Protokoll.
"Ich lasse mich weniger zwischen die Linien fallen, sondern suche mehr den Weg in den Strafraum. Das habe ich am Anfang der Saison etwas vernachlässigt. Der Trainer hat es mir auf Video gezeigt – dann kamen die Tore", erläuterte der vor der Saison aus Hamburg verpflichtete Österreicher. Jüngst erzielte er beim 2:2 gegen Hoffenheim sein zweites Saisontor.
Was die Laufwege anbelangt, will Chefcoach Manuel Baum seinem Schützling künftig noch viel defensivere Verhaltensweisen an die Hand geben. Im Sinne der Vielseitigkeit soll Gregoritsch lernen, als defensiver Mittelfeldspieler zurechtzukommen. "Wir versuchen, ihm noch eine dritte Rolle anzueignen", verriet der Trainer laut "Augsburger Allgemein" unter der Woche.
"Es ist schon so, dass der Gregerl brutal gute Offensivqualitäten hat. Man hat das bei dem Tor [gegen Hoffenheim] gesehen. Das war eine sensationelle Ballan- und -mitnahme und dann ein super Schuss", hielt er fest, um sodann ein Aber hinterherzuschieben: "Er fällt auch immer mal wieder dem System zum Opfer."
So wie eben zuletzt gegen die TSG, als ein System ohne Zehner aufgeboten wurde. Aber auch unabhängig davon haben ihm die Konkurrenten in puncto Defensivarbeit einiges voraus, das gilt unter anderem auch für Alfred Finnbogason in der Sturmspitze, wo Gregoritsch ebenfalls spielen könnte.
Nun soll er sich also aneignen, aus der Tiefe zu verteidigen. "Theoretisch kann er dann auch aus der Sechserposition spielen", merkte Baum an. Der Pressingweg geht dann von hinten nach vorne, anders "als bei einem Stürmer, der eher nur zum Lenken da ist und seitlich presst".
Spieler und Trainer arbeiten nun am 'flexibleren' Gregoritsch. Der 23-Jährige selbst traut sich das mit einiger Übung zu: "Das muss man lernen, aber die Unterschiede sind nicht so riesig. Man hat viele Ballkontakte, steht zehn Meter tiefer, kommt nicht mehr so oft in den Strafraum, aber trotzdem zum Abschluss."