Lange sah es so aus, als sei ein Transfer von Milot Rashica in diesem Sommer nur eine Frage der Zeit. Schon am Ende der vergangenen Saison bestätigte Sportchef Frank Baumann in einer Pressekonferenz eigentlich, dass der Angreifer Werder Bremen voraussichtlich verlassen wird. Doch rund zwei Monate später ist der Kosovare immer noch da – und mittlerweile steht die Möglichkeit im Raum, dass er weiterhin an der Weser bleiben könnte.
Denn der Wechsel zu seinem Wunschverein RB Leipzig droht zu platzen. Eigentlich war auch dort schon früh in diesem Sommer vieles klar: So hieß es, Rashica habe sich für die Sachsen entschieden und sei mit ihnen bereits einig.
Doch die Verhandlungen mit dem Klub von der Weser gestalteten sich deutlich schwieriger: Werder soll über 20 Millionen Euro fordern, Leipzig jedoch nicht zu einem Angebot von über 15 Millionen Euro (plus drei Millionen an Boni) bereit sein.
Leipzig bleibt hart – und hat andere Prioritäten
An diesen Standpunkten hat sich anscheinend bis heute nichts geändert – beide Parteien liegen immer noch zu weit auseinander. Nach einem Bericht der "Bild" soll RB Leipzig deshalb nun "gedanklich" Abstand von einem Rashica-Transfer genommen haben.
Der Bundesliga-Dritte sei nicht bereit, die Bremer Forderungen zu erfüllen und werde auch nicht nachgeben, heißt es. Geschäftsführer Oliver Mintzlaff wird in Bezug auf die Leipziger Transfervorhaben mit den Worten zitiert: "Wenn wir uns intern ein Paket-Limit aus Ablöse und Gehalt gesetzt haben, dann halten wir uns auch daran."
Zudem schreibt das Blatt, dass es derzeit in Leipzig andere Prioritäten gebe: Die Weiterverpflichtung des zuletzt nur ausgeliehenen Linksverteidigers Angelino sowie der Transfer eines Ersatzes für den ebenfalls nur ausgeliehenen Patrik Schick, der Stand jetzt wohl nicht zu halten sein wird. Diesbezüglich gelten Alexander Sörloth und Darwin Núñez als Kandidaten.
Erst nach Umsetzung der Pläne würde RB das übrig gebliebene Geld für Rashica aufwenden.
Werder plant wieder mit Rashica
Sollte der Transfer also wirklich scheitern und auch sonst kein geeigneter Interessent für Rashica auf den Plan treten, würde den Bremern ihr Top-Scorer (acht Tore, sieben Vorlagen) doch erhalten bleiben. Davon geht auch Trainer Florian Kohfeldt aktuell aus, wie er bereits vor einigen Tagen bestätigte. Der Übungsleiter erklärte, dass er derzeit wieder mit dem Spieler plant.
Um das gleich unter Beweis zu stellen, wollte er Rashica laut "Deichstube" am Montag unbedingt im Testspiel gegen Austria Lustenau (4:2) eine Halbzeit lang auflaufen lassen. Trotz leichter Schwindelgefühle schon vor dem Spiel wurde der Angreifer deshalb zur Pause eingewechselt. Die Begründung des Coaches: "Das glaubt uns doch kein Mensch, wenn wir jetzt sagen, dass er Kreislaufprobleme hat."
Die eigentlich geplante Halbzeit hielt der angeschlagene Spieler dann nicht durch: Schon nach 17 Minuten musste er wieder ausgewechselt werden. Bei seinem Kurzeinsatz gelang ihm jedoch zumindest ein Treffer.