Der VfB Stuttgart holt auf der Position des Torhüters zum Doppelschlag aus: Nach Przemyslaw Tyton nimmt der Klub nun auch Mitchell Langerak von Borussia Dortmund unter Vertrag. Der 26-Jährige unterschreibt bis 2018 am Neckar und kostet die Schwaben dem Vernehmen nach um die 3,5 Millionen Euro.
Bessere Perspektive in Stuttgart
Der VfB nutzte gewissermaßen die Gunst der Stunde und tütete den Deal relativ kurzfristig – und überraschend – ein. Nachdem der BVB Roman Bürki verpflichtet hatte, wurde weitgehend angenommen, dass es Roman Weidenfeller sein würde, der sich nach einem neuen Verein umsieht, und es somit zu einem internen Konkurrenzkampf zwischen Bürki und Langerak kommt.
Doch wie es scheint, sah der Australier angesichts des neuen, bärenstarken Rivalen den erhofften Karrieresprung bei den Westfalen gefährdet. Und so schlägt er nun seine Zelte in Stuttgart auf, um endlich zur Nummer 1 eines Bundesliga-Klubs aufzusteigen.
In Dortmund hatte der amtierende Asienmeister fünf Jahre im Schatten von Weidenfeller ausgeharrt und galt mitunter als interne Lösung für die Erbfolge des Weltmeisters. Langerak vertrat den Stammkeeper in 19 Liga-, zwölf DFB-Pokal- und drei Champions-League-Partien und erwies sich zumeist als verlässlicher Rückhalt.
Duell der Nationaltorhüter
Bei den Schwaben gilt es nun, den besseren der zwei Nationalspieler auszumachen, der die Nachfolger des zum FC Bayern München abgewanderten Sven Ulreich antreten soll. Langerak oder der polnische Keeper Tyton (13 Länderspiele, aber kein Einsatz seit Ende 2012)? Positiver Nebeneffekt: Der VfB wird bei Bedarf auf einen fähigen Ersatzmann zurückgreifen können. Negativ ist hingegen, dass dieser womöglich unzufrieden sein wird, da er mit anderen Erwartungen zum Kellerkind der vergangenen Saison gewechselt ist. Insbesondere Tyton ging bei seinem Wechsel (kommt von PSV Eindhoven) wohl davon aus, künftig als Stammtorwart zwischen den Pfosten zu stehen.
Derweil haben sich die Hoffnungen des jungen Odisseas Vlachodimos, nach dem Abgang von Thorsten Kirschbaum zum 1. FC Nürnberg von der Nummer 3 zum Back-up für Tyton aufzusteigen, fürs Erste zerschlagen.