Moritz Jenz
1. FSV Mainz 05
Neuzugang Jenz vor Blitzdebüt für Schalke

Kristian Dordevic

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Schalke 04 geht das Unterfangen Klassenerhalt mit nachgerüstetem Personal an. Zum Start der Rückserie in der Bundesliga, die für S04 am Sonntag mit dem Heimspiel gegen Köln beginnt, wären die nächsten neuen Gesichter in der Startelf keine große Überraschung. Etwa in der Abwehr, wo Moritz Jenz zu seinem Debüt kommen könnte.

„Er macht einen guten Eindruck“, konstatierte Trainer Thomas Reis nach den ersten zwei Trainingseinheiten des in dieser Woche verpflichteten Innenverteidigers und bestätigte: „Es könnte sein, dass er von Beginn an spielt.“

Festgelegt hat sich Reis öffentlich nicht, er ließ jedoch durchblicken, dass die Attribute, die Jenz mitbringt, in seinem Team gefragt sind. Da wäre einmal die Erfahrung, auch international und in „impulsiven“ Stadien wie dem aus Gelsenkirchen. Außerdem bringe der 23-Jährige Tempo sowie eine „ordentliche Zweikampfhärte“ mit und sei jemand, „der offensiv verteidigen kann“.

„Das sind Dinge, von denen ich mir viel verspreche und ich hoffe, dass er sie schnellstmöglich umsetzen kann“, so Reis vielsagend. Bei Neuzugang Michael Frey hatte der Schalke-Trainer auch nicht allzu lange gefackelt und ihn vier Tage nach der Verpflichtung von Beginn an ins Rennen geschickt. Es deutet sich an, dass es bei Jenz ähnlich schnell geht.


Stammkraft Yoshida nicht unantastbar

An der Seite von Maya Yoshida oder womöglich an dessen Stelle? Der Japaner weiß in der Bundesliga noch nicht nachhaltig zu überzeugen. Was möglicherweise daran liegen könnte, dass er das „offensive Verteidigen“, von dem Reis spricht, nicht so im Blut hat. Er ist es eher gewohnt, tieferstehend zu verteidigen. Wie in der Nationalmannschaft, wo er allerdings gut performt und für die er eine gute WM gespielt hat. Ein Tempodefizit ist obendrein nicht von der Hand zu weisen.

Das heißt nicht, dass Yoshida als Abwehrspieler nicht andere Qualitäten einbringt. Nicht umsonst ist er bisher Stammkraft auf Schalke, hat jede Partie von Beginn an bestritten. Unantastbar ist er nicht, wie Reis auf Nachfrage betonte. Das sei aber generell niemand.

Überhaupt versagte Königsblau zuletzt im Kollektiv (1:6 gegen Leipzig). Daher kommt die komplette Mannschaft auf den Prüfstand: „Du gehst alle Positionen durch.“ So kommt beispielsweise Henning Matriciani als Kandidat in Betracht, der seinen Platz im Abwehrzentrum räumen muss. Er steht im Klubumfeld ebenfalls in der Kritik und ist im Saisonverlauf ja auch eher nur notgedrungen von der rechten Abwehrseite nach innen gerückt.