Erstes Testspiel des VfB Stuttgart (2:0 gegen den 1. FC Heidenheim): Moritz Leitner verfolgt den Spielanpfiff von der Ersatzbank aus. Ein künftiger Dauerzustand? Der im Sommer 2013 nach Stuttgart gekommene Spieler geht in sein letztes Halbjahr beim VfB, die hohen Erwartungen konnte er jedoch nie wirklich erfüllen. In seiner Debütsaison stand die Dortmunder Leihgabe die Hälfte aller Bundesligaspiele von Beginn an auf dem Platz; 2014/15 war Leitner neunmal in der ersten Elf.
Aber: Es ist ein offenes Geheimnis, dass Trainer Huub Stevens kein Anhänger des 22-Jährigen ist. Unter dem Niederländer, der Ende November Armin Veh als Trainer ablöste, schaffte es Leitner in den letzten drei Hinrundenpartien nicht mehr in die Startformation. Zieht man Stevens erste Amtszeit beim VfB hinzu, so brachte es Leitner bei 15 möglichen Startelfberufungen auf lediglich drei. In der Rückrunde droht daher eine schwarze Bilanz.
Großes Manko: Fehlende Selbstkritik
Der Coach würde gerne einen neuen Sechser anheuern; einen, der sich auf dem Platz als Kämpfer auszeichnet. Leitner ist hingegen eher der Fußballkünstler, der nach verlorenen Bällen im Angriff auch gerne mal in den Leerlauf schaltet.
Aber auch unter den Vorgängern Veh, Schneider und Labbadia, die ihm wohlgesonnen waren, blieb Leitner nie ohne Kritik. Grund dafür sind neben der unzuverlässigen Spielweise auch Allüren und Unbelehrbarkeit. Dem "kicker" zufolge brachte er damit sogar so manchen Mannschaftsteil gegen sich auf. Dennoch reagiert der Mittelfeldspieler auf Kritik häufig nur mit flapsigen Sprüchen.
Dass es sportlich auch anders geht, beweist der technisch versierte Spieler im Dress der U21-Nationalmannschaft, mit der er das Ticket für die Europameisterschaft 2015 lösen konnte. Der Vizekapitän schaffte es mit seinen ausgezeichneten Leistungen dem Vernehmen nach sogar auf Jogi Löws Notizblock.