Nadiem Amiri
1. FSV Mainz 05
Seoane über schwindende Einsatzzeit: „Kann in diesem Sinne keine Kritik üben“

Jan Klinkenborg

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Der Saisonbeginn ist für Nadiem Amiri sicherlich wenig zufriedenstellend: Erst gute 100 Minuten Einsatzzeit (davon 75 am 1. Spieltag) sammelte der Mittelfeldspieler bislang in der Bundesliga – zu wenig für den Akteur von Bayer 04 Leverkusen. Trainer Gerardo Seoane erklärt, woran es liegt.

Er müsse Entscheidungen zum Wohle der Mannschaft treffen, weswegen zurzeit andere Spieler einen Tick vor Amiri stehen. „Das war keine Entscheidung gegen Nadiem, sondern für die anderen“, betont der Coach. „Ich kann an Nadiem in diesem Sinne keine Kritik üben, dass er nicht engagiert oder nicht hundertprozentig bei der Sache wäre.“

Und weiter: „Nadiem ist ein wertvoller Spieler für uns, technisch gut. Klar hat er noch Potenzial, das er ausschöpfen kann in puncto Effizienz, in entscheidenden Situationen für mehr Gefahr zu sorgen. Aber er hat nicht deswegen nicht gespielt.“


Seoane beschreibt Positionsprofil

Vielmehr liegt es an seiner direkten Konkurrenz, dass Amiri derzeit wenig auf dem Feld zu finden ist. Florian Wirtz scheint auf der Zehn gesetzt und im defensiven Mittelfeld konnte Kerem Demirbay (zuvor auf der Zehn) zuletzt im Tandem mit Robert Andrich überzeugen. Zusätzlich hält der Kader der Werkself mit Charles Aránguiz und Exequiel Palacios weitere Alternativen für das Mittelfeldzentrum bereit.

Ein Ausweichen auf eine andere Position steht offenbar nicht zur Debatte, denn Seoane sieht den 24-Jährigen tatsächlich nur auf den zentralen Posten. „Für die ist er prädestinierter, vor allem wegen seiner Endgeschwindigkeit. Der Speed ist nicht seine Hauptstärke“, zeigt der Coach auf. „Er hat andere: die Bewegungen im Zwischenraum.“

In seiner Stärke scheint allerdings auch das Hauptproblem zu liegen, warum Amiri derzeit auf wenige Einsatzminuten kommt. „Wir wollen den Gegner offensiv mehr bedrohen, vor mehr Schwierigkeiten stellen, nicht nur im Zwischenraum, sondern auch in der Tiefe, im Eins-gegen-eins, mit Läufen in die Box“, erklärt Seoane. Amiris Chancen auf den Außenpositionen schwinden damit.

„Nadiem hat andere Qualitäten, kommt mehr als Achter, als Zehner oder als zweiter Sechser infrage.“ Auf diesen Positionen herrscht bei Bayer allerdings sehr viel Konkurrenz. Laut kicker wird Amiri wohl gegen Ferencváros Budapest (Donnerstag, 18:45 Uhr) in der Europa League beginnen. In der Bundesliga wartet gegen den VfB Stuttgart (Sonntag, 15:30 Uhr) dann demnach aber wohl wieder die Bank.