Auf vielen Positionen einsetzbar und doch keine zufriedenstellende Perspektive auf Einsätze – das beschreibt in etwa die Lage von Nadiem Amiri bei Bayer Leverkusen. Auch wenn Trainer Gerardo Seoane ganz normal mit ihm arbeitet, gehört der 25-jährige Mittelfeldspieler zu den Verkaufskandidaten. Beşiktaş JK hat jetzt sein Glück versucht.
Wie der kicker berichtet, ist der türkische Verein schon in Verhandlungen mit dem Bundesligisten getreten, Angebot inklusive. Dieses soll jedoch nicht annähernd den Leverkusener Vorstellungen entsprechen. Statt den ungefähr gewünschten neun Millionen Euro – so viel investierte Bayer 2019 als Ablöse für Amiri – ist von einem niedrigen einstelligen Millionenbereich die Rede. Erst einmal bleibt offen, ob Beşiktaş nachlegt.
„Wenn nicht, dann arbeiten wir weiter“
So lange bleibt die Nummer 11, die Seoane für die Sechs, Acht, Zehn oder auch für die Außenpositionen als Option in Betracht ziehen kann, unterm Bayer-Kreuz am Ball. Überraschend kam es am 1. Spieltag sogar zu einem Einsatz: Amiri wurde beim 0:1 gegen Dortmund zehn Minuten vor Schluss eingewechselt.
„Nadiem hat verletzungsbedingt zwei Wochen verpasst am Anfang der Vorbereitung, jetzt hat er Extraschichten gemacht und immer besser trainiert“, begründet der Coach seine Entscheidung.
Was den weiteren Weg betrifft, sieht Seoane die Situation folgendermaßen: „Nadiem weiß, dass er bei uns langfristig nicht die Spielzeit bekommt, die er sich vielleicht wünscht. Wenn für ihn etwas auf den Tisch kommt, das ihn überzeugt, kann ich mir vorstellen, dass er es auch macht. Wenn nicht, dann arbeiten wir weiter.“
Theoretisch gibt die Vertragslage auch eine Leihe her, Amiri ist bis 2024 gebunden. Da er als Gutverdiener im Kader gilt, wäre eine Lösung, bei der Leverkusen womöglich auch noch Gehalt übernehmen soll, jedoch nicht im Sinne der Rheinländer. Ähnliches dürfte für das Szenario Festtransfer mit Spielerabfindung gelten.