In den letzten zwei Jahren setzte sich Nico Schulz unter Trainer Jos Luhukay nach und nach in der Berliner Mannschaft fest, entweder im linken Mittelfeld oder – wie in dieser Saison – als Linksverteidiger. Doch der Coach schätzt die Vielseitigkeit seines Spielers. Im Testspiel gegen Energie Cottbus am Freitag lief der 21-Jährige gemeinsam mit Fabian Lustenberger im defensiven Mittelfeld auf. Die Position gilt bei der Hertha als problembehaftet.
Schulz könnte sich jedenfalls vorübergehend mit der Rolle anfreunden und erkennt durchaus den Reiz der zentralen Aufgabe: "Man muss das ganze Spiel im Blick haben und darf nie abschalten." Auf lange Sicht ist ihm die Position hinten links jedoch lieber.
Etablierung als Linksverteidiger geplant
Als fester Bestandteil des Hertha-Teams bestritt Schulz in der Hinrunde 13 Partien für die Hertha, jedes Mal von Beginn an und zumeist als linker Außenverteidiger. Eine Sperre sowie eine leichte Verletzung verhinderten weitere Auftritte. Es ist davon auszugehen, dass er die 15 Startelfeinsätze aus der vergangenen Saison locker überbieten wird.
Trotz des Aufwärtstrends der jüngeren Vergangenheit sieht der U21-Nationalspieler bei sich Luft nach oben ("kicker"-Notenschnitt 3,96) und setzt sich ambitionierte Ziele – mittelfristig auch in Bezug auf den DFB. Deswegen auch die Fokussierung auf den Job als Linksverteidiger. "Das ist die Position mit mehr Perspektive", findet Schulz. Der Posten gilt in der Nationalmannschaft als Schwachstelle. Bei der WM 2014 half beispielsweise der gelernte Innenverteidiger Benedikt Höwedes dort aus. Bravourös, ohne Zweifel. Aber dauerhaft werden wohl andere Lösungen gefragt sein.
U21-EM 2015
Zunächst konzentriert sich Schulz indes auf den U21-Jahrgang des DFB: Im Juni dieses Jahres steht die Europameisterschaft in Tschechien an, bei der es unter anderem gilt, sich für Olympia 2016 zu qualifizieren.