Nicolas Cozza
1. Bundesliga
Wolfsburg bleibt bei der Dreierkette – Cozza kein Star­telfkan­di­dat

Bennet Stark

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Mangels personeller Alternativen wird der VfL Wolfsburg auch gegen die TSG Hoffenheim (Samstag, 15:30 Uhr) aller Voraussicht nach mit einer Dreierabwehrkette auflaufen. Nicolas Cozza wäre zwar eine Option als Linksverteidiger, doch ist der Franzose nach Aussage von Wölfe-Coach Niko Kovač noch kein Startelfkandidat.

Die langfristigen Ausfälle von Paulo Otávio (Sprunggelenk) und Maxence Lacroix (Schulter) schmerzen dem VfL Wolfsburg in Saisonendspurt sehr. Besonders mit Otávio hatte Kovač einen starken Mann auf der linken Abwehrseite, der nicht ansatzweise ersetzt werden kann. Cozza hat nach seinem Winterwechsel noch Nachholbedarf und wird in dieser Saison wohl keine größere Rolle mehr spielen.

„Nicolas hat den Nachteil gehabt, dass er sehr spät nach der Vorbereitung kam. Er hat vieles nicht mitgemacht, und da ist es noch nicht so, dass ich sage, dass ich mich für ihn entscheide. Er kommt immer mal wieder rein und dann macht er es auch solide“, gab Kovač am Freitag auf der Pressekonferenz zu Protokoll.


Cozza soll Neustart im Sommer wagen

Cozza, der Ende Januar für eine vergleichsweise geringe Ablösesumme in Höhe von 500.000 Euro vom Montpellier HSC nach Wolfsburg kam, soll in der Sommervorbereitung einen Neustart wagen und dann von Anfang an alle Trainings mit den Kollegen bestreiten. „Dann kann er zeigen, weshalb wir ihn verpflichtet haben“, so Kovač. Aktuell müsse man ihm aufgrund der Umstellung („Fremdes Land, neue Kultur, andere Mentalität, andere Erwartungshaltung“) noch Zeit geben.

Speziell geht es beim Linksverteidiger um Geschwindigkeit. Zwar sei er nicht der Schnellste auf den Beinen und diesbezüglich nicht zu vergleichen mit Otávio, doch könne und müsse er in Sachen Handlungsschnelligkeit arbeiten. Kovač: „Nach einem Ballverlust müssen wir Situationen schnell lesen und gut bewerten, um dann dort zu stehen, wo man stehen muss. Es gibt sehr viele Spieler, die nicht schnell sind und das mit dem Stellungsspiel beziehungsweise der Antizipation wettmachen.“


Kovač bleibt bei der Dreierkette

Da Cozza jetzt noch nicht so weit ist, um in der Startelf zu stehen, muss der Übungsleiter der Wolfsburger auch gegen Hoffenheim auf die Dreierkette zurückgreifen. Denn Innenverteidiger Micky van de Ven zieht Kovač nicht gerne nach außen. Selbst wenn er eine solche Versetzung wie schon gegen Bochum in Betracht ziehen würde, fehlt in der Mitte der ebenfalls verletzte Lacroix. Und außerdem, so der Coach, habe es die Dreierkette in den vergangenen Spielen – mit Ausnahme der Dortmund-Klatsche – ja gut gemacht.

Zur Frage, ob die Pleite in Dortmund etwas an den Systemüberlegungen ändern würde, erklärte der Trainer: „Ich bin der Meinung, dass die Dreierkette in den letzten Spielen gut funktioniert hat. Die Niederlage in Dortmund lag nicht am System, sondern weil wir die schwächste Defensivleistung in dieser Saison gezeigt haben. Wir hatten die wenigsten Zweikämpfe geführt in den 31 Spieltagen.“

Kovač ergänzend: „Wir haben mit Paulo einen Spieler aus der Viererkette verloren, den wir so in der Form nicht ersetzen können. Ich bin in der Regel kein Freund davon, van de Ven aus dem Zentrum herauszuziehen und ihn nach außen zu stellen. Deswegen wurden wir zum Teil gezwungen, auf eine Dreierkette umzustellen.“

Heißt unter dem Strich: Wolfsburg wird auch gegen Hoffenheim bei der Dreierkette bleiben! Otávio fehlt als Linksverteidiger, Back-up Cozza ist noch nicht so weit, wie man sich beim VfL vielleicht erhofft hat.