Das letzte Mal konnte Nuri Sahin in den vergangenen Wochen im Testspiel gegen den Halleschen FC Praxis auf dem Feld sammeln. Im gestrigen Champions-League-Spiel gegen Legia Warschau gehörte der 28-Jährige erneut nicht zum Kader der Borussia.
Es ist für den Deutsch-Türken nach dem Supercup, den Ligaspielen gegen Mainz und Leipzig und der Partie im DFB-Pokal in Trier das fünfte Pflichtspiel in Folge, in dem der Mittelfeldspieler nicht einmal auf der Bank Platz nehmen durfte.
Und das, obwohl Sahin von seinem Trainer Thomas Tuchel "sehr gute" Leistungen im Training attestiert bekommt. Bisher begründete der Coach die Nichtberücksichtigung noch mit dem späten Einstieg des EM-Teilnehmers. Doch mittlerweile ist der Rückstand aufgeholt und Sahin dennoch weiterhin nur vierte Wahl im Mittelfeld hinter Sebastian Rode, Gonzalo Castro und Julian Weigl.
Da Tuchel in der Königsklasse gegen Warschau auch Neuzugang und Europameister Raphael Guerreiro im zentralen Mittelfeld aufbot, könnte sich die Perspektive für Sahin noch weiter verschlechtern.
Bereits in der letzten Saison hatte das Dortmunder Eigengewächs aufgrund einer hartnäckigen Sehnenansatzreizung der Adduktoren die komplette Hinrunde verpasst. In seiner Abwesenheit etablierte sich Neuzugang Weigl in der Stammelf von Tuchel.
Nach Angaben des "kicker" hätte man den für sieben Millionen Euro im Jahr 2013 aus Madrid zurückbeorderten Sahin im Sommer wohl ziehen lassen. Auch, wenn sich BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke vor Wochen diesen Schritt als "Ultima Ratio" bezeichnete: "Weil Nuri ein Eigengewächs ist, ein Spieler, an dem wir hängen, weil er so ein anständiger Kerl und großartiger Fußballer ist."
Immerhin: "Es ist ein sehr kurzer Weg, dass Nuri spielen kann", kündigt Tuchel im Hinblick auf die anstehenden englischen Wochen an. Gut möglich, dass der Nationalspieler bereits am Samstag gegen Darmstadt 98 zu seinen ersten Pflichtspielminuten in dieser Saison kommt.