Viele Augen richteten sich gestern auf BVB-Star Marco Reus, der sich in der Champions League beim 8:4-Triumph über Legia Warschau mit einem vermeintlichen Dreierpack aus der halbjährigen Verletzungspause zurückmeldete – nachträglich wurde allerdings ihm noch ein Treffer aberkannt und als Eigentor der Polen gewertet.
Den emotionalsten Torjubel des Abends lieferte aber vielleicht der ebenfalls leidgeprüfte Nuri Sahin, der in diesem Jahr trotz Fitness in Dortmund oft komplett außen vor ist. In elf von 18 Pflichtspielen gehörte der türkische Mittelfeldspieler nicht dem schwarz-gelben Kader an. Das Spiel gegen Legia markierte erst einen zweiten Saisoneinsatz, zuvor kam er nur im Pokalspiel gegen Union Berlin zum Einsatz.
"Ich bin es einfach nicht gewohnt", sagt Sahin laut "Goal" über seine Situation. Wohl auch deswegen ließ er nach seinem Tor zum zwischenzeitlichen 3:1 alles heraus. Im Übrigen trug sich der 28-Jährige erstmals in seiner Karriere in einem Spiel der Königsklasse in die Torschützenliste ein.
Was seine derzeitige Rolle bei den Westfalen anbelangt, sieht er es "sportlich", wie er versichert. Diverse Medien sehen seinen Abgang im Winter als wahrscheinlich an. Sahins Aussagen erwecken demgegenüber nicht den Eindruck, als habe er mit der Borussia abgeschlossen. "Ich glaube, dass ich hierhergehöre", so die Überzeugung des bis 2018 gebundenen Mittelfeldtechnikers, der zudem versichert, dass er sich in einem "guten Austausch mit dem Verein" befindet.