Nach der Corona-Pause zeigt die Formkurve bei Werder Bremen wieder stark nach oben: Nach einem zunächst noch enttäuschenden Auftakt gegen Bayer Leverkusen (1:4) folgten zwei Siege und ein Unentschieden in den letzten drei Spielen – darüber hinaus blieb man in allen drei Begegnungen ohne Gegentor.
Nur an einem Werder-Spieler scheint der Aufwärtstrend gänzlich vorüberzugehen: Nuri Sahin. Er stand zuletzt am 20. Spieltag auf dem Feld, danach saß er lange Zeit nur noch auf der Bank und wurde zuletzt sogar komplett aussortiert. In eben jenen drei erfolgreichen Spielen stand der Routinier nicht mal mehr im Kader.
Zu allem Überfluß hat sich Sahin eine Hüftverletzung zugezogen. Ob der ehemalige türkische Nationalspieler (52 Länderspiele) überhaupt noch einmal für Werder Bremen auflaufen wird, ist daher mehr als fraglich. Denn der Vertrag des 31-Jährigen läuft im Sommer aus und eine Verlängerung scheint alles andere als wahrscheinlich.
Gut möglich also, dass der gebürtige Lüdenscheider das Kapitel Bundesliga nun beendet und stattdessen einen Neustart in seiner zweiten Heimat, der Türkei (Sahin besitzt die doppelte Staatsbürgerschaft), wagt.
Fenerbahce lockt mit Kruse und Management-Job
Nach übereinstimmenden türkischen Medienberichten soll nämlich Süper-Lig-Klub Fenerbahce seine Fühler nach dem ehemaligen Spieler von Borussia Dortmund und Real Madrid ausgestreckt haben.
Fenerbahce locke Sahin dabei nicht nur mit einer sportlichen Perspektive, sondern insbesondere auch mit der Aussicht auf eine Position innerhalb des Vereins nach der aktiven Karriere. Der Mittelfeldspieler hatte in der Vergangenheit bereits angekündigt, nach dem Ende seiner Profi-Laufbahn auf Management-Ebene im Fußball tätig bleiben zu wollen. Einen ersten Grundstein für diesen Weg hat er mit einem Kurs der Harvard Business School bereits gelegt.
Ein weiteres Argument für sich hat Fenerbahce darüber hinaus in einem alten Weggefährten Sahins: Max Kruse war bereits im vergangenen Sommer den Weg von der Weser an den Bosporus gegangen. Dem Angreifer wird ein gutes Verhältnis zu Sahin nachgesagt. Auch bei dessen Wechsel von Borussia Dortmund zu Werder Bremen soll Kruse bereits Überzeugungsarbeit geleistet haben. Nun könnte er den Mittelfeldspieler erneut in sein Team locken.
Werders Sportchef Frank Baumann hält sich bedeckt
Sportchef Frank Baumann hält sich noch bedeckt, was die Zukunft von Nuri Sahin anbelangt. "Da gibt es noch keine Entscheidung", so der Funktionär der Hanseaten. Dennoch weiß er natürlich um die nicht zufriedenstellende Situation des Spielers.
"Natürlich möchte jeder im Kader sein und Einsätze haben. Dass es nicht angenehm ist, ist klar. Trotzdem gilt es jetzt, Einzelinteressen im Sinne der Mannschaft hinten anzustellen und seine Situation durch Leistung und Einsatz zu verbessern", wird Baumann in der "Bild" zitiert.