Eine echte Chance, sich dauerhaft im Tor des VfB Stuttgart zu beweisen, hat Eigengewächs Odisseas Vlachodimos nicht so recht erhalten. Dem Deutsch-Griechen waren in der abgelaufenen Hinrunde zwar drei Einsätze vergönnt, allerdings stets nur als Kurzzeitvertretung des gesperrten beziehungsweise angeschlagenen Przemyslaw Tyton. Seit dem Amtsantritt von Jürgen Kramny, seinem einstigen Trainer bei der zweiten Mannschaft, ist er sogar komplett außen vor, spielt nicht einmal beim VfB II.
Dabei sah Vlachodimos, der seit Januar 2002 bei den Schwaben alle Jugendteams als Nummer 1 durchlief, nach dem Abgang von Sven Ulreich die Gunst der Stunde gekommen. Doch zu Saisonbeginn wurde ihm nicht nur Tyton, sondern auch der aus Dortmund geholte Mitchell Langerak vor die Nase gesetzt – die beiden Neuzugänge sollten das Rennen um den freien Platz im VfB-Gehäuse unter sich ausmachen. Vertrauen in den eigenen Nachwuchs sieht da sicherlich anders aus.
So dürfte es gewiss auch Vlachodimos sehen, zumal ihm eine Chance im Kampf um die Ulreich-Nachfolge zugesagt worden sei, wie er im Gespräch mit dem "kicker" zu Protokoll gibt. Diese Entwicklung treffe ihn sehr, so der 21-Jährige weiter, in Stuttgart habe er "die absolute Rückendeckung vermisst". Diese will er sich in Zukunft bei einem anderen Verein holen: Er brauche gerade jetzt viel Spielpraxis, auch um sich für die U21-Nationalmannschaft des DFB anzubieten. "Daher will ich anderswo mein Glück suchen," am liebsten aber in Deutschland.
Der VfB wird seinerseits wohl keine Anstrengung unternehmen, um Vlachodimos zur Erfüllung seines bis 2017 datierten Vertrags zu bewegen. In einem Gespräch mit Sportvorstand Robin Dutt wurde dem Torwart "signalisiert, dass man mir keine Steine in den Weg legen wird."