Oliver Kirch
1. Bundesliga
Mehr als ein Notnagel

bengt123

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Als der 32-Jährige 2012 vom Absteiger Kaiserslautern kam, wunderte sich so mancher Fan über den Transfer - wahrscheinlich in beiden Lagern. In seiner ersten Saison in Schwarz-Gelb kam er gerade einmal auf vier Ligaeinsätze und die Kritiker sahen sich bestätigt.

Dann der April 2014: Borussia Dortmund trifft im Viertelfinale der Champions League auf Real Madrid. Klopps Elf verliert das Hinspiel mit 0:3, die Mannschaft ist von Verletzungen gebeutelt, Oliver Kirch taucht im Rückspiel überraschend in der Startelf auf - und er macht das Spiel seines Lebens.

Niemand hatte diesen Mann vor der Begegnung wirklich auf dem Zettel, doch dann präsentierte er sich, als spielte er schon seit Jahren gegen Topspieler wie Christiano Ronaldo und Xabi Alonso. Im Mittelfeld räumte er kompromisslos auf und verteilte gekonnt die Bälle an seine Mitspieler.

Nach dieser Partie war Kirch in aller Munde, die "11 Freunde" widmete ihm einen Artikel mit dem Titel "König für einen Tag". Auch in der Bundesliga kam der ehemalige Bielefelder danach noch einige Male zum Zuge, zeigte solide Leistungen und erzielte sein erstes Tor für die Borussia. Belohnt wurde er mit einer Vertragsverlängerung bis 2016.


Zur Stelle wenn er gebraucht wird

Anfang dieser Saison wurde Kirch von einem Muskelbündelriss gestoppt, doch nun ist er zur rechten Zeit wieder zurück. Erneut ist der Kader verletzungsbedingt ausgedünnt. Mit Lukasz Piszczek, Erik Durm und Kevin Großkreutz fallen gleich drei Außenverteidiger aus: Es schlug erneut die Stunde des Oliver Kirch - und erneut erfüllt er den Job eines Backups, wie man es sich besser nicht wünschen könnte. Gegen Turin musste er in der Champions League zur Halbzeit den angeschlagenen Sokratis rechts in der Viererkette ersetzen, seitdem spielt er dort auch in der Bundesliga. Der "kicker" bewertet die letzten Pflichtspielauftritte des gebürtigen Soesters mit der Note 3,0.

Bald werden Durm und Großkreutz jedoch zurück sein. Auch Sokratis ist unter Umständen wieder ein Kandidat für die Außenbahn. Oliver Kirch wird sich dann voraussichtlich hinten anstellen müssen, aber dazu ist er Profi genug. Als solcher wurde er laut "kicker" auch von Manager Michael Zorc gelobt, als "Profi, der sportlich und menschlich ideal passt zum BVB."