Omar Marmoush
Eintracht Frankfurt
„Refe­renz“-Stürmer: Wie Toppmöller Marmoush wieder einbauen könnte

Kristian Dordevic

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Demnächst wird es richtig spannend bei Eintracht Frankfurt. In Abwesenheit von drei Profis, die dem Spiel in der Hinrunde ihren Stempel aufgedrückt haben, hat die SGE personell beachtlich nachgelegt. Besonders der Offensive gebührt ein genauerer Blick: Neuzugang Saša Kalajdžić ist gleich eingeschlagen, während Platzhirsch Omar Marmoush seinen Startelfanspruch keineswegs eingebüßt hat. Trainer Dino Toppmöller äußerte sich jetzt dazu, wie er beide Spieler gleichzeitig unterbringen will.

Spätestens zu Mitte Februar hin wird das eingangs thematisierte Trio, bestehend aus Ellyes Skhiri, Farès Chaïbi und eben Marmoush, wieder in Frankfurt zur Tat schreiten. Zurzeit sind sie mit ihren Nationalteams beim Afrika-Cup unterwegs. Für Marmoush steht schon fest, dass es zunächst weitergeht: Etwas glücklich reichten den Ägyptern drei Unentschieden zu Gruppenplatz zwei.

Toppmöller muss sich also gedulden. So gesehen bleibt mehr Zeit zu überlegen, wie er den Leistungsträger (sieben Tore/zwei Vorlagen) unter den veränderten Gegebenheiten am besten integrieren kann. Als Gast im Podcast von Eintracht Frankfurt gab er darauf einen kleinen Vorgeschmack.


Toppmöller steht Doppelspitze offen gegenüber

In Frankfurts aktuellem System, das sich sehr fließend gestaltet und vom Coach als 4-3-3 bezeichnet wird, würde dem flexiblen Marmoush eine hängende Rolle hinter Sturmspitze Kalajdžić zukommen. Toppmöller beschränkt sich aber keineswegs auf diese Variante (zitiert via fussball-news): „Ich bin offen für ein System mit zwei Spitzen. Omar hat das auf dieser Position sehr gut hinbekommen. Er hat Gefallen daran gefunden, noch mehr Tore zu schießen.“

Und wie könnte das dann aussehen? „Ob wir in einem 3-5-2 oder 4-4-2 agieren können, hängt dann auch von der Form der Spieler ab.“ Noch mehr Unberechenbarkeit aus Sicht der Gegner.

Daran, dass Marmoush generell seinen Weg zurück in die Startelf findet, ist nur schwer zu zweifeln. Toppmöller bescheinigt dem im Sommer aus Wolfsburg gekommenen Angreifer eine Riesenentwicklung. „Wir haben es als ganzes Team hinbekommen, dass er eine Referenz in der Bundesliga auf dieser Position geworden ist“, schwärmte er, „ich freue mich sehr, dass er geglänzt und sich integriert hat.“


Demnächst viel Qualität auf Frankfurts Ersatzbank

Heiß hergehen wird es auch im Bereich hinter dem Sturm. Skhiri, ebenfalls erst zu dieser Saison verpflichtet, ist ähnlich wie bei seinem Ex-Klub 1. FC Köln unantastbar. Es muss also Platz her. Das Mittelfeldzentrum besetzten nach der Winterpause Hugo Larsson und Mario Götze. Sebastian Rode fehlte monatelang verletzt und arbeitet jetzt daran, eine Option für längere Einsätze zu werden.

Nun könnte Götze einfach wieder ins Rennen um offensivere Posten gehen, dort ist das Gedränge aber alles andere als kleiner. Winter-Neuzugang Donny van de Beek hat sich wie Kalajdžić direkt einen Startelfplatz ergattert und obendrein wirft bald Chaïbi seinen Hut in den Ring.

Schwer auszurechnen wird Frankfurt demnach nicht nur für die Gegner sein, sondern auch für so manchen Spieler: Härtefälle, die sich auf der Ersatzbank wiederfinden, sind so kaum zu vermeiden. Toppmöller dürfte gewiss die andere Seite der Medaille sehen: Endlich hat er die Möglichkeit, viel Qualität von der Bank nachzulegen.