Linkverteidiger, 23 Jahre alt, ablösefrei aus Englands zweiter Liga gekommen: Omar Richards ist seit Juli Teil des FC Bayern München, spielt sportlich bislang aber noch eine deutlich untergeordnete Rolle. Warum, das erklärte Cheftrainer Julian Nagelsmann am Freitag im Rahmen einer Medienrunde sehr ausführlich.
Kurz gesagt: Für den Engländer ist die Umstellung auf die Spielweise der Bayern sowie die Bundesliga insgesamt groß. Doch davon konnten die Verantwortlichen durchaus ausgehen, daher fällt auch das Zwischenfazit nicht negativ aus. „Die Eindrücke sind in Ordnung. Er ist total offen, will lernen“, so Nagelsmann.
Richards Pluspunkt: das Dribbling
Beim Championship-Klub FC Reading, bei dem der Spieler zuvor spielte, wurde viel mit langen Bällen operiert, bei denen Richards nicht allzu viele Aktionen hatte. Zumindest nicht im Kombinationsspiel, welches beim FC Bayern ja großgeschrieben wird. „Wenn er welche hatte, dann im Eins-gegen-eins“, erklärte Nagelsmann, der genau da auch die große Stärke des Außenverteidigers sieht.
„Das macht er gut, er hat ein sehr gutes Dribbling und einen guten Abschluss. Er hat natürlich einen guten, tiefen Schwerpunkt, ist schwer zu verteidigen bei der Körpergröße“, äußerte der Trainer des Bundesligisten. Trotzdem treffe Richards noch zu häufig die falschen Entscheidungen und müsse sich weiter anpassen.
„Am Ende geht es um die Entscheidungen“
„Er nimmt mir insgesamt einfach noch einen Tick zu viel Risiko in Situationen, wo man kein Risiko nehmen sollte in der Bundesliga. Das ist alles, was er lernen muss. Zu erkennen, welcher Raum ist gut für ein Dribbling und wo kann ich auch mal in ein Eins-gegen-zwei gehen, um vielleicht einen Gegner zu binden und Räume zu öffnen für meine Kollegen“, ist Nagelsmann klar in seiner Aussage.
„Am Ende geht es um die Entscheidungen: Wo ist es sinnvoll und wo nicht. Wenn er das hinkriegt, dann wird er auch mehr Spielzeit bekommen als ‚nur‘ im Pokal.“