Bayer 04 Leverkusen hat aktuell große Personalsorgen in der Offensive. Nach den Abgängen von Leon Bailey (Aston Villa) und Demarai Gray (FC Everton) sind einige Positionen ohnehin nicht mehr breit besetzt – und nun fallen auch noch Karim Bellarabi (Oberschenkelverletzung) und Florian Wirtz (Adduktorenprobleme) aus.
Da trifft es sich gut, dass ein Spieler kürzlich neu zur Mannschaft stieß: Paulinho kehrte von den Olympischen Spielen zurück. Doch ist der Brasilianer nach der langen Reise schon gleich eine Option für das erste Bundesligaspiel gegen Union Berlin am Samstag (15:30 Uhr)? Dazu äußerte sich Gerardo Seoane tags zuvor.
„Er hat sich sofort gut eingefügt“, berichtete der Bayer-Coach. „Aber uns ist natürlich bewusst, dass Paulinho die letzten drei, vier Wochen eine anstrengende Zeit hatte. Plus den Rückflug, das darf man nicht unterschätzen. Man braucht immer zwei, drei Tage, um sich ein bisschen an die Bedingungen zu gewöhnen. Er hat aber einen guten Eindruck gemacht, sehr glücklich und mit positiver Energie.“
„Er kommt sicher für morgen infrage“
Was überwiegt also? Der Rückenwind nach der Gold-Medaille oder die Belastung? „Wenn man bei einem großen Turnier ist, gibt es zwei verschiedene Belastungen“, erklärt Seoane. „Das eine ist die Spielzeit, das Physische. Da hat Paulinho eine gute Steuerung gehabt. Er hat nicht alle Spiele gemacht, aber trotzdem einige Minuten gehabt. Bedeutet: Er ist gut in Form, im Spielrhythmus. Das andere ist der mentale Aspekt: Vor allem, wenn du am Schluss die Gold-Medaille bekommst.“
Es brauche den einen oder anderen Tag, „um das einzuordnen“ – die hatte der Rückkehrer mittlerweile. Paulinho kehrte Montag zurück, konnte daraufhin gut trainieren. Seoane: „Wir haben ihn ein bisschen dosiert, aber er hat von Tag zu Tag einen besseren Eindruck gemacht. Er ist ein Spieler, der uns guttut, weil er technisch sehr begabt ist; weil er fähig ist, Situationen im Eins-gegen-eins zu lösen. Darum kommt er sicher für morgen infrage.“