Nachdem Zé Ricardo, Trainer des brasilianischen Erstligisten Vasco da Gama, bereits den Abschied von Paulinho verkündete, bestätigt nun Bayer Leverkusen offiziell die Verpflichtung des Offensivakteurs. Der 17-Jährige wechselt am 15. Juli, seinem 18. Geburtstag, zum Bundesligisten, bei dem er einen bis 2023 datierten Vertrag unterzeichnet hat.
"Jonas Boldt hat den Spieler mit großem Verhandlungsgeschick überzeugt und ich freue mich, dass wir auch weiterhin unsere besondere brasilianische Tradition fortsetzen, für die Bayer 04 in Südamerika steht", erklärt Sportdirektor Rudi Völler. Geschäftsführer Michael Schade spricht bei der Umsetzung des Transfers von einem "Riesenerfolg" für den Klub.
"Der Junge hat uns mit seinen technischen Fähigkeiten, seiner Dynamik, Durchsetzungsfähigkeit und Torgefahr schnell überzeugt. Er ist trotz seiner jungen Jahre bereits sehr weit. Wir sind überzeugt, ihn schnell zu integrieren und freuen uns auf einen weiteren tollen Spieler im Bayer 04-Trikot", kommentiert Kadermanager Boldt.
"Globo Esporte" zufolge endet durch den Transfer ein langjähriges Scouting. Bereits seit der U15-Südamerikameisterschaft 2015 in Kolumbien soll Paulinho unter Beobachtung des Bundesligaklubs gestanden haben.
Aktuell wird der Brasilianer noch von einem Bruch am linken Ellenbogen außer Gefecht gesetzt, den er sich Anfang April zugezogen hatte. Entgegen erster Untersuchungen rechnet man in Leverkusen aber mit einem schnelleren Genesungsprozess als die zunächst prognostizierten vier Monate. "Wir gehen davon aus, dass Paulinho Mitte Juli wieder vollkommen genesen sein und dann topfit zu uns stoßen wird", sagt Boldt.
Als Ablöse wird eine Summe in Höhe von 25 Millionen Euro gehandelt. Durch Bonuszahlungen könne diese laut Berichten aus Brasilien um weitere zehn Millionen Euro ansteigen. Zudem soll Vasco da Gama mit zehn Prozent an einem Weiterverkauf partizipieren.
Auch Bayern München, Borussia Dortmund, Benfica, Manchester City, Juventus und Paris Saint-Germain sollen ein Auge auf Paulinho geworfen haben, doch dessen Wahl fiel laut eigener Aussage bewusst auf die Werkself:
"Emerson, Lucio, Jorginho, Zé Roberto oder Juan waren fantastische Spieler, deren Weltkarrieren bei Bayer 04 begannen. Der Verein hat in meiner Heimat einen großartigen Ruf, jeder kennt ihn als den Klub in Europa, bei dem viele Brasilianer glücklich geworden sind. Renato Augusto hat geweint, als er einst Leverkusen verließ, und von Wendell weiß ich, wie sehr man dort gerade die jungen ausländischen Profis unterstützt."
"Ich halte es für wichtig, den Schritt ins Ausland wohlüberlegt zu machen und habe deshalb einen Verein gewählt, der seriös arbeitet und dennoch große Ziele verfolgt. Mit Bayer 04 will ich ganz Europa kennenlernen", so das Talent, das auf beiden Flügeln, im Sturmzentrum sowie auf der Zehnerposition zum Einsatz kommen kann.