Auf den ersten Blick mag es merkwürdig anmuten: Philipp Förster, in der vergangenen Saison neben Christopher Antwi-Adjei der beste Scorer des VfL Bochum (11 Torbeteiligungen), nimmt in der laufenden Spielzeit eine sehr untergeordnete Rolle ein. Trainer Thomas Letsch hat für die geringe Berücksichtigung seine Gründe. Er sieht aber auch die Möglichkeit, dass sich das Blatt jederzeit wenden kann.
Auf gerade einmal drei Einwechslungen in der Bundesliga kommt Förster bisher. Das darf aber schon als Fortschritt gesehen werden, stand er an den ersten drei Spieltagen doch nicht mal im Kader. „Philipp hat letztes Jahr tatsächlich eine wichtige Rolle gespielt“, warf Letsch am Donnerstag einen Blick zurück, aber „dieses Jahr kam er nicht fit aus der Vorbereitungsphase.“ Unter anderem warfen Achillessehnenprobleme den offensiven Mittelfeldspieler zurück.
Und so habe sich eben eine „andere Konstellation“ ergeben, „wir haben eine große Konkurrenzsituation im Kader“. In ähnlicher Weise könnte man sich mit der Lage weiterer Kreativspieler wie Moritz-Broni Kwarteng oder Lukas Daschner beschäftigten. „Es gilt fürs Trainerteam, die richtige Mischung zu finden.“
Das „würde“ für Startelfeinsatz von Förster sprechen
Vielleicht ist ein Förster bald aber mal Teil dieser Mischung. „Logischerweise ist nichts in Stein gemeißelt und die Saison ist noch lang.“ Seine Einsatzzeiten gingen zuletzt in die richtige Richtung und an Bochums Aufstellung könnte ungeachtet der zwei ordentlichen Auftritte gegen Leipzig (0:0) und Freiburg (1:2) etwas geschraubt werden. „Zwei gute Spiele nützen wenig, wenn wir daraus nur einen Punkt mitnehmen“. Dementsprechend könne es Änderungen geben, was jedoch „nicht zwangsläufig“ sein müsse.
Was spräche denn im Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 (heute, 20:30 Uhr) für einen Einsatz von Förster, wurde Letsch gefragt? „Dafür würde sprechen, dass Philipp Förster ein sehr guter Fußballer ist, der gute Standards schlägt und fußballerisch gute Lösungen findet“, blieb der VfL-Coach theoretisch. Ein Blick auf die Vorsaison offenbart ein weiteres Argument: Der 28-Jährige hat alle seine Scorer vor heimischem Publikum eingestrichen.