Die Zeiten, in denen Philipp Lahm auf dem Platz das zentrale Mittelfeld seine fußballerische Heimat nennen kann, scheinen vorerst vorbei zu sein. Bot ihn Trainer Pep Guardiola in der Vergangenheit noch bevorzugt in dieser Sektion auf, sind die Positionen des 31-Jährigen in der laufenden Spielzeit sehr rechtslastig.
Insbesondere verschlägt es ihn überwiegend wieder auf die hintere rechte Seite, seiner vorherigen Stammposition. Auf insgesamt 15 Einsätze bringt es Lahm bis hierhin in allen Wettbewerben – zehnmal stand er dabei als rechter Außenverteidiger auf dem Feld. Dort, wo er in den letzten Jahren das Maß aller Dinge verkörperte.
Am Wochenende sollte er sogar in den Genuss kommen, seine noch ältere Rolle beim FC Bayern aufleben zu lassen: Als Thomas Müller im Spiel gegen Eintracht Frankfurt (0:0) in der 51. Minute für Rafinha eingewechselt wurde, spielte Lahm für den Brasilianer als Linksverteidiger weiter. Diesen Posten habe er in einem Pflichtspiel das letzte Mal "wahrscheinlich bei der EM 2012" eingenommen, erinnerte sich der Weltmeister laut "kicker" anschließend – nach einem Moment des Grübelns.
Bei den Münchnern erfolgte der Umstieg von der linken auf die rechte Seite im Rahmen der Saison 2011/12. Ob es an der ungewohnten alten Rolle lag, dass Lahm am Freitag in der 69. Minute sein erstes Foulspiel nach 24 Ligapartien beging und dafür den gelben Karton sah, sei an diesem Punkt dahingestellt.
Auffällig ist aber, dass es sich bei Guardiolas Ankündigung zu Saisonbeginn, den Bayern-Kapitän "jetzt wieder oft als Rechtsverteidiger zum Einsatz kommen" zu lassen, nicht bloß um leere Worthülsen handelte. In der Zentrale heißen die Hauptfiguren rund um Taktgeber Xabi Alonso aktuell in der Regel Arturo Vidal oder Thiago, wenngleich auch Lahm im System des katalanischen Coaches von rechts häufig einrückt.
Aber was die Grundordnung anbelangt, sieht es so aus, als ob Guardiola Lahm nicht mehr im Mittelfeld verortet.