Vieles spricht dafür, dass Piero Hincapié im Spiel gegen Werder Bremen (Samstag, 15:30 Uhr) wieder auf der Bank Platz nimmt. Zwar durfte er am vergangenen Spieltag gegen den 1. FC Union Berlin (4:0) erstmals in dieser Bundesligasaison von Beginn an spielen, der 21-Jährige war jedoch vor allem Nutznießer des verletzungsbedingten Ausfalls von Stamminnenverteidiger Edmond Tapsoba.
Dieser ist nach seinem Comeback für Burkina Faso am Dienstag über 90 Minuten jetzt wieder fit. Vor dem Hintergrund, dass Trainer Xabi Alonso im Ligabetrieb nahezu immer dieselbe Startelf aufbietet, ist also eigentlich alles angerichtet für eine Startelfrückkehr Tapsobas.
Hincapié besitzt jedoch einen Vorteil: Nachdem sich der Ecuadorianer bei der Nationalmannschaft eine Gelbsperre einhandelte, reiste der Innenverteidiger vorzeitig zurück nach Leverkusen und trainierte laut kicker bereits am Dienstag wieder mit der Mannschaft. Konkurrent Tapsoba werde demgegenüber erst am Donnerstag zurückerwartet.
Ein weiteres Argument für Hincapié könnte die aufsteigende Form des 21-Jährigen sein: „Man hat gesehen, dass er besser in den Rhythmus kommt. Er hat richtig gut gespielt“, sagte Geschäftsführer Simon Rolfes.
Chance für Wechsel im Rotationssystem
Außerdem wäre der Wechsel eine Möglichkeit für Trainer Alonso, seinen Rotationsrhythmus zu verändern. Bisher konnte er es sich leisten, einen Teil seines Stammpersonals gegen schwächere Gegner in der Europa League zu schonen. Das wird sich in der K.-o.-Phase ändern. Alonso wird für ein erfolgreiches Abschneiden auch in der Liga hin und wieder Spieler aus der zweiten Reihe starten lassen müssen.
Hincapié scheint also langfristig durchaus eine Option für die Startelf in der Bundesliga zu sein, zumal er im Januar in Topform sein sollte, wenn Tapsoba und voraussichtlich auch Odilon Kossounou beim Afrika-Cup unterwegs sind. Auch für das kommende Spiel gegen Werder Bremen ist der Ecuadorianer angesichts seiner längeren Regenerationszeit wohl die fittere Variante im Vergleich zu Tapsoba.
Andererseits setzt Alonso im Ligabetrieb auf Konstanz. Auch ist er angesichts der bisher überzeugenden Auftritte in der Europa League (zwölf Punkte aus vier Spielen) noch nicht gezwungen, Stammspieler für den europäischen Wettbewerb zu schonen. Daher ist davon auszugehen, dass Alonso gegen Bremen auf seine bewährte Elf setzt und Tapsoba zurück in die Anfangsformation rückt. Es nähert sich aber die Zeit, in der Hincapié gebraucht wird. Und dafür muss er auf Betriebstemperatur bleiben.