Henrikh Mkhitaryan, Mats Hummels, Shinji Kagawa, Neven Subotic – es gab sie in der enttäuschenden Hinrunde zuhauf, die vermeintlichen Gesichter der Dortmunder Krise. Nun könnten die positiven Pendants in Erscheinung zu treten, die Gesichter des Aufschwungs. Derzeit ist Marco Reus in aller Munde, gilt er doch seit seiner signalstarken Vertragsverlängerung beim BVB als Hauptgrund für die mögliche Trendwende. Nachdem er sich bis 2019 an die Westfalen gebunden hat, gewann die Borussia zwei Bundesligaspiele in Folge. Dieses Kunststück gelang dem Verein zuletzt am zweiten und dritten Spieltag der laufenden Saison.
Neben Reus kann jedoch auch Pierre-Emerick Aubameyang ruhigen Gewissens als ebensolches Gesicht des Erfolgs eingestuft werden. Schließlich waren die beiden Offensivkräfte an sechs der letzten sieben BVB-Treffer beteiligt. Der Gabuner netzte dabei dreimal selbst ein und bereitete zwei der Tore vor.
Topquote
Acht Tore und fünf Vorlagen stehen in der Liga mittlerweile für Aubameyang zu Buche, wettbewerbsübergreifend sind es für ihn gar 23 Scorerpunkte. Die zwischenzeitliche Torflaute aus dem Frühjahr 2014 machte der 25-Jährige längst vergessen, scheint vielmehr gestärkt aus dem Tief herauszugehen.
Die Weiterentwicklung blieb auch Sportdirektor Michael Zorc nicht verborgen. Eilte Aubameyang einst der Ruf voraus, im Tempo seine einzige Stärke zu haben und diese hauptsächlich im weitläufigen Raum ausspielen zu können, konstatiert Zorc im "kicker", dass sich der Angreifer jetzt "in engen Räumen immer geschickter verhält". Auch die von Trainer Jürgen Klopp ausgemachten Mängel in der Rückwärtsbewegung seien "drastisch besser geworden". Wie Zorc will auch der Coach kein Schubladendenken zulassen und betont dem "kicker" gegenüber, dass der afrikanische Torjäger "auch mit dem Rücken zum Tor Fußball spielen" kann.
Größtes Potenzial als Mittelstürmer?
Auffällig: Von den sechs Dortmunder Saisonsiegen in der Liga wurden vier mit Aubameyang als Stürmer – und nicht etwa auf der rechten Außenbahn – eingefahren. An einem weiteren Sieg war er als Sturmjoker beteiligt, als er am dritten Spieltag in der Partie gegen den SC Freiburg (3:1) für den nominellen Mittelstürmer Adrian Ramos eingewechselt wurde und sogleich das 3:0 markierte.
Der pfeilschnelle Fußballer positioniert sich zunehmend eindrucksvoll im Konkurrenzkampf der Stürmer und könnte bis auf Weiteres die Nase vor den in dieser Spielzeit unglücklich agierenden Ramos und Ciro Immobile haben, sofern er sich von den momentanen Rückenproblemen erholt und fit bleibt. Zumal so langsam wieder alle Kräfte für die Außenbahnen – bis auf den verletzten Kevin Großkreutz – zur Verfügung stehen.