Borussia Dortmund hat in der laufenden Bundesliga-Rückrunde einen langen Weg hinter sich: Von Platz 18 kommend (19. Spieltag), arbeiteten sich die Westfalen sukzessive nach oben und mischen mit nunmehr 40 Punkten wieder mit im Rennen um die internationalen Plätze. Drei Zähler gilt es aktuell noch auf Platz 6 (FC Augsburg) gutzumachen.
Dass das kongeniale Duo Marco Reus und Pierre-Emerick Aubameyang – zuweilen als Batman und Robin des Ruhrpotts unterwegs – einen Löwenanteil am Aufschwung hat, sollte gemeinhin die Wenigsten überraschen. Belegt in Zahlen ist das Ausmaß von Aubameyangs Beitrag nichtsdestoweniger wahrlich beeindruckend.
Auch wenn ihm ein Torerfolg in der jüngsten Begegnung mit der TSG Hoffenheim (1:1) trotz einer erneut guten Leistung verwehrt blieb, ist der 25-Jährige in der Bundesliga schon an der Hälfte aller bisher erzielten BVB-Treffer (41) direkt beteiligt gewesen.
Fels in der Brandung
14-mal beförderte der Gabuner in der Liga das runde Leder selbst in die gegnerischen Maschen, siebenmal assistierte er einem seiner Teamkollegen. Diese Quote vermag sogar die Ausbeute von Offensivpartner Reus (7 Tore – 4 Vorlagen) einigermaßen in den Schatten zu stellen.
Wobei der deutsche Nationalspieler freilich elfmal seltener in der schwarz-gelben Startelf auflief: In 13 von bisher 31 Bundesliga-Partien musste der Dortmunder Bestverdiener gesundheitsbedingt passen. Während Reus in dieser über weite Strecken verkorksten BVB-Saison also auch sein Päckchen zu tragen hatte, scheinen an Aubameyang alle Rückschläge und Krisen spurlos vorbeigegangen zu sein.
Planstelle endlich besetzt
Dabei galt der pfeilschnelle Borusse lange Zeit als Rechtsaußen, der lediglich bei Bedarf auch als Mittelstürmer einsetzbar ist. Ein Status, den er im Grunde bis zum 20. Spieltag dieser Saison innehatte, zumindest in den Augen von Trainer Jürgen Klopp. Zuvor versuchte der im Sommer scheidende Coach in der Regel, einen der beiden Neueinkäufe (Ciro Immobile, Adrián Ramos) in der Spitze zu etablieren. Vergeblich.
Gegen den SC Freiburg (3:0) lieferte Aubameyang mit zwei Toren und einer Vorlage allerdings ein so eindrückliches Bewerbungsschreiben im Sturmzentrum ab, dass ab diesem Zeitpunkt kein Weg mehr an ihm vorbeiführte – und dies in absehbarer Zeit wohl auch nicht der Fall sein wird. Dem akrobatischen Torjäger gelingt seitdem beinahe alles, was er anpackt. Insbesondere besticht er nicht mehr nur durch Sprintstärke (und Tore), sondern zeigt sich nach anderthalb Jahren im Ruhrpott deutlich verbessert im Kombinationsspiel.
Bedenkt man, wie sehr die BVB-Gerüchteküche in den vergangenen Monaten ins Brodeln geraten ist, mutet es bisweilen einigermaßen erstaunlich an, dass um die Personalie Aubameyang nicht in gleicher Weise Transfer- und Abwerbespekulationen aufgekommen sind. In dieser Hinsicht war es um den Dortmunder Toptorschützen – sicherlich zum Wohlgefallen der Führungsetage – durchgehend ruhig.
Umso besser für den extrovertierten Stürmer, konnte er somit doch den Fokus gänzlich auf die Arbeit auf dem Platz legen. Unter dem Strich kann Aubameyang in seiner jetzigen Form einer der Garanten dafür werden, dass Jürgen Klopp seinen Dienst zum Saisonende doch noch mit einem (Pokal-)Titel als Abschiedsgeschenk beenden kann.