Während Pierre-Michel Lasogga sich in der vergangenen Spielzeit mit 13 Toren und einem Assist noch einen Ruf als Lebensversicherung des HSV erspielte, avancierte der 23-Jährige dieses Jahr allmählich zur Belastung bei den Hanseaten.
Der "kicker" mutmaßt in seiner heutigen Ausgabe, dass Trainer Joe Zinnbauer den verletzungsbedingt fehlenden Stürmer gegen Schalke womöglich ohnehin nicht aufgestellt hätte, weiß von einem Disput zu Wochenbeginn auf dem Trainingsplatz zu berichten. Lasoggas unangefochtener Stammplatz könnte zur Rückrunde infrage gestellt werden.
Zu teuer für die Bank
Schon Zinnbauers Vorgänger Mirko Slomka wurde nachgesagt, ein reines Zweckbündnis mit Lasogga zu pflegen. Im letzten Jahr lieferte der zu diesem Zeitpunkt ausgeliehene Angreifer noch Argumente in Form von Toren, die laufende Saison fiel in dieser Hinsicht eher mau aus: Lediglich zwei Treffer verbuchte Lasogga in der Hinrunde auf seinem Konto. Und das, obwohl er 16 Mal in der Startformation stand; nur gegen Augsburg musste er zunächst von draußen zuschauen.
Doch selbst Zinnbauer, der mit seinen U23-Talenten den Arrivierten im Team des Öfteren auf den Leib rückte, wagte sich bislang noch nicht an Hamburgs Top-Transfer heran. Ohne Erfolgserlebnis im Rücken wäre der Coach sicher in Erklärungsnöte gekommen, hätte er den 8,5-Millionen-Euro-Zugang nicht auflaufen lassen.
Egal was Zinnbauer ausprobierte, über die gesamte Hinrunde hinweg fand Lasogga selten Bindung zu den Mitspielern. Dies kann man jedoch sowohl dem Spieler selbst als auch dem Trainer anlasten. Außerdem lahmt die Offensive bei den Hamburgern im Allgemeinen; das Problem beschränkt sich mitnichten nur auf die Sturmspitze. Nichtsdestotrotz könnte Lasogga im Zuge weiterer System- oder Personalexperimente zur Rückrunde auch mal auf der Bank landen, denn Zinnbauer wird voraussichtlich nicht bis zum Saisonende darauf warten, dass bei Lasogga der Knoten platzt.